- Von Juliana Demski
- 12.04.2021 um 18:15
Ein deutlich besseres Jahr für Anleger sagen im Rahmen einer aktuellen Studie das Institute for Strategic Finance (ISF) der FOM Hochschule in Kooperation mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz voraus. So rechnen die Experten für 2021 mit einer Dividendenausschüttung in Höhe von rund 44,7 Milliarden Euro von den 160 im Dax, M-Dax und S-Dax enthaltenen Unternehmen. Das wären 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
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Nachdem im Corona-Jahr 2020 weniger als zwei Drittel der Index-Mitglieder eine Dividende gezahlt hätten, würden dieses Jahr wieder mehr als drei Viertel der Unternehmen ihren Anteilseignern eine Gewinnbeteiligung überweisen, heißt es im Studienpapier weiter.
Stabilisierung statt Erholung
Trotzdem: Von einer Erholung könne man dabei noch nicht sprechen, sagt ISF-Direktor Eric Frère. Vielmehr stelle diese Entwicklung eine Stabilisierung dar. Denn: Vor der Pandemie lag die Dividendenquote laut den Studienautoren regelmäßig bei über 80 Prozent.
Gleichwohl gebe es durchaus positive Signale, wie die Studienautoren weiter ausführen – etwa im Dax, wo 15 der 30 Konzerne im laufenden Jahr erneut mehr ausschütten dürften als im Vorjahr. Dennoch falle die Dax-Dividendensumme mit 34,3 Milliarden Euro kaum höher aus als 2020, „da die zahlreichen Anhebungen durch Abschläge bei einigen Großzahlern wie Bayer (-29 Prozent) oder Siemens (-10 Prozent nach Energy-Spinoff) neutralisiert werden“.
Deutliche Volumen-Zuwächse gebe es dagegen im M-Dax und im S-Dax – „allerdings stammen diese primär aus Einzelfällen wie den Wiederaufnahmen bei Freenet und RTL oder der erstmaligen Einbeziehung von Porsche“, heißt es im Studienpapier weiter. Vor allem bei den Small Caps bleibe die Situation angespannt, stellt ISF-Beirat und Studienautor Christian Röhl fest: „Bei 16 S-Dax-Aktien liegt die 2021er Dividende mehr als 50 Prozent unter der historischen Bestmarke und weitere 20 Unternehmern schütten überhaupt nicht aus.“
Übergeordnete Trends „vielfach intakt“
Die Studienautoren analysierten jedoch nicht nur die aktuelle Ausschüttungspolitik, sondern auch übergeordnete Trends. Die gute Nachricht: Diese seien vielfach intakt. „Trotz der Corona-Krise kommen noch immer mehr als 60 deutsche Börsenfirmen auf einen Track Record von mindestens zehn Jahren ohne Dividendenkürzung“, so Frère.
Gleichzeitig illustriert die Studie anhand von zahlreichen Grafiken, dass Dividenden ein wichtiger Bestandteil der langfristigen Gesamtrendite von Aktien sind: „Die Dax-Performance der letzten 20 Jahre resultiert ausschließlich aus Ausschüttungen – und bei manchen Unternehmen wie Hannover Rück, Amadeus Fire oder Allianz sind die Einstandskurse von vor zehn Jahren inzwischen voll durch Dividenden refinanziert“, fasst der ISF-Direktor zusammen.
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