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- 05.08.2019 um 09:30
Die Entscheidung um einen Provisionsdeckel in der Lebensversicherung liegt wegen der politischen Sommerpause erstmal auf Eis. Käme er wie im aktuellen Gesetzesentwurf vorgesehen: Wie würde sich das auf Ihr Geschäftsmodell auswirken?
So wie der Deckel aktuell laut Gesetzentwurf ausgestaltet werden soll, würde er nur einen Teil des LV-Geschäfts betreffen, nämlich die Altersvorsorge. Biometrische Risiken, wie BU oder Risiko-LV, wären nicht betroffen. Zudem sind einige Aspekte der Ausgestaltung noch weitestgehend offen beziehungsweise undefiniert, wie beispielsweise die zu erfüllenden Qualitätskriterien oder die Vergütung von zusätzlichen Dienstleistungen durch die Gesellschaften. Deshalb ist eine Aussage hinsichtlich der Auswirkungen aktuell rein spekulativ.
Wie schätzen Sie die Folgen der zunehmenden Alterung im Maklermarkt auf Ihren Pool ein?
Auf der einen Seite werden in den nächsten Jahren natürlich einige Makler aus Altersgründen aus ihrem Beruf ausscheiden. Beim Blick in die Zahlen und Statistiken ist das offenkundig. Auf der anderen Seite stellen wir aber speziell auf unseren großen Messen in München und Berlin immer wieder fest, dass das Fachpublikum aus sehr vielen jungen, engagierten Maklern besteht – und so bleibt die Zahl der Makler insgesamt seit Jahren recht konstant. Der Beruf ist weiterhin gefragt. Zum einen von Seiten derer, die ihn ausüben möchten, zum anderen von Seiten derer, die die Dienstleistungen in Anspruch nehmen wollen. Damit das so bleibt, sind wir im Hinblick auf die Nachwuchsgewinnung sehr aktiv. Wir unterstützen mit unseren Vertragswerken die Weitergabe von Beständen der älteren Maklergeneration an die nachfolgende und versuchen, insbesondere Berufseinsteigern einen überaus leichten Einstieg zu ermöglichen. Beides gelingt uns gut.
Fürchten Sie einen Markteintritt von Google, Amazon oder ähnlichen möglicherweise disruptiven Wettbewerbern?
Der deutsche Markt – und insbesondere die Produktlandschaft – ist so komplex, dass die großen internationalen Akteure bislang einen Eintritt gescheut haben. Das sollte die Branche aber nicht beruhigen, sondern vielmehr dazu motivieren, die Versäumnisse der vergangenen Jahre im Hinblick auf die Digitalisierung schnellstmöglich aufzuholen. Am besten geht das mit der Einführung einheitlicher Standards, damit die Automatisierung vorankommt. Wenn uns das als Branche gelingt, müssen wir uns vor einem möglichen Markteintritt von Google, Amazon & Co. auch nicht fürchten.
Worauf sollten Makler heutzutage unbedingt achten, wenn sie sich für einen Pool entscheiden?
Jeder Makler hat natürlich ganz eigene Bedürfnisse und entsprechende Präferenzen. Für mich würden vor allem drei Argumente den Ausschlag geben. Zum einen die Größe, die für bessere Skalierungseffekte sorgt – und natürlich auch für Stabilität und Sicherheit steht. Dann die technische Infrastruktur, die mir zeit- und kostenintensive Prozesse abnimmt und mich somit maßgeblich dabei unterstützt, meinen Arbeitsalltag bedarfsorientiert, effizient und gewinnbringend zu bewältigen. Und zuletzt die Angebotsvielfalt, sodass ich meine Kunden in jeder Lebenslage ganz einfach individuell und ganzheitlich beraten kann.
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