- Von Redaktion
- 29.06.2016 um 21:20
Wie funktionieren die Systeme? Der Berater wählt zusammen mit seinem Kunden einen oder mehrere Tarife aus. Dann geben sie Angaben zu Vorerkrankungen, Hobbys und so weiter ein. Eventuell hat das System Nachfragen, auch die beantworten Vermittler und Kunde. Gegebenenfalls gibt es Unterlagen zu Diagnosen & Co., die der Vermittler außerdem hochladen kann. Dann geht der Datensatz an den Versicherer. Hierbei gibt es aber Unterschiede.
Bei der Plattform Vers.Diagnose haben die beteiligten Versicherer ihre Regelwerke hinterlegt. Nach Eingabe der Daten erfahren Vermittler sofort, zu welchen Konditionen der Kunde versicherbar ist. Es gibt sofort eine verbindliche medizinische Auskunft. Entscheidet sich der Kunde für einen Tarif, erstellt Vers.Diagnose den vorbefüllten Antrag und ein rechtskräftiges Risikoprüfungsprotokoll.
Risiko wird im Originalsystem des Versicherers abgefragt
Auch bei E-Quot von Morgen & Morgen und der Gen Re erfahren Vermittler und Kunde direkt, ob und zu welchen Konditionen ein Abschluss möglich ist. Dazu wird im Hintergrund das Risiko im Originalsystem des Versicherers angefragt und ein individuelles Angebot erzeugt. E-Quot ermittelt die Beiträge inklusive möglicher Zuschläge oder Leistungsausschlüsse. Stimmt der Kunde zu, erstellt die Software einen VVG-konformen PDF-Antrag für die elektronische Unterschrift. Das vollständige Dokument wird dann elektronisch an den Versicherer übermittelt.
Bei Riva kann der Versicherer nach der Übermittlung der Daten an ihn etwa per Chat-Funktion mit dem Vermittler Kontakt aufnehmen. Der Chat-Verlauf und alle Angaben und hochgeladenen Anhänge werden in einer Dokumentation zusammengefasst, die der Vermittler für den Antrag nutzen kann. Der Vermittler muss dann nur noch bestätigen, dass die Angaben vollständig und aktuell sind.
Daten nur einmal eingeben
Damit die Programme ihren Zweck, Maklern und Versicherern das Leben leichter zu machen, erfüllen können, müssen einige Bedingungen gegeben sein. „Ein solches Programm sollte nicht unnötig viel fragen und außerdem einen kompletten Prozess abbilden von der Beratung über die Erfassung des Risikos bis hin zur Antragsstellung“, sagt Makler Wenzel, der sporadisch Vers.Diagnose nutzt. „Es ist reine Zeitverschwendung, wenn die gleichen Daten mehrmals eingetragen werden müssen.“
Deshalb sind auch Insellösungen nicht gerne gesehen, so Roland Weiß, zuständig für den Vertriebsservice der Nürnberger: „Es sollten sich zahlreiche und namhafte Lebens- und Krankenversicherer an dem Risikoprüfprozess des Tools beteiligen. So hat der Anwender den Vorteil, einen Großteil des Versicherungsmarkts mittels einer Risikovoranfrage für seinen Kunden abzudecken.“
Nur die Infos, die der Versicherer verlangt
Bei Riva etwa können bis zu vier Tarife auf einmal angefragt werden. Dabei sieht es für den Vermittler so aus, als hätte er ur eine Risikovoranfrage verfasst, weil er die Daten nur einmal eingegeben hat. „Tatsächlich verlassen die Angaben den Rechner des Maklers aber in bis zu vier verschiedenen Varianten“, sagt Dittrich. Jeder Versicherer erhalte nur die Informationen, die ihm nach seinen persönlichen Antragsfragen auch zustünden. Dittrich: „So wird gewährleistet, dass Versicherer, die sich für die Krankenakte der letzten drei Jahre interessieren, keine Informationen zu den letzten zehn Jahren erhalten.“
14 Lebens- und Krankenversicherer sind bei Riva bisher angeschlossen, 3 kommen gerade hinzu. Bei E-Quot sind es 4, bei Vers-Diagnose stehen aktuell 10 Versicherer als Teilnehmer auf der Web-Site. Aber das ist noch nicht alles, meint Eva Kopp, Leiterin Betrieb der Dialog Lebensversicherung. „Die Beantwortung der Fragen sollte technisch intelligent begleitet werden: Einerseits sollen so viele Eingaben und Formulierungen wie möglich erfolgen können, Diagnosen etwa in der medizinischen oder deutschen Beschreibung, also Hypertonie oder Bluthochdruck.“
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