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- 27.02.2017 um 10:36
Auch Müller hebt einige Unterschiede der Kanäle hervor. Kurz gesagt: „Über Xing erreicht man gehobene Kunden, über Facebook erreicht man jeden“, so Müller. Etwas deutlicher macht er das anhand eines Vergleichs: „Ich benutze als Beispiel immer, dass der Vermittler ein Autoverkäufer ist und Fahrzeuge der gehobenen Mittelklasse verkauft. Also baut er sein Autohaus ins Gewerbegebiet, denn dort sind seine potenziellen Kunden.“ Das Profil in den sozialen Medien sei dabei vergleichbar mit einem Schaufester. Und das Schaufenster im Gewerbegebiet sei Xing. Denn dort würden die Mittelklassewagen gekauft. „Trotzdem muss der Autohändler auch ein Geschäft in der Fußgängerzone haben. Das Schaufenster in der Fußgängerzone ist Facebook. Dort werden zwar keine Autos gekauft, aber die Manager, die unter der Woche im Gewerbegebiet Autoflotten kaufen, sind am Wochenende mit der Familie in der Fußgängerzone. Dort erhalten Sie Flyer, Gutscheine zur Probefahrt und werden an die Marke erinnert. Twitter sind dann schließlich die Flyer, die tausendfach von Hostessen in der Fußgängerzone verteilt werden.“
Nutzwert steht im Vordergrund
Ist die Frage nach den richtigen Social-Media-Kanälen geklärt, geht es darum, was man dort eigentlich postet. „Es geht ums Geschichtenerzählen“, sagt Thomas Koch, Geschäftsführer des Acteam InterNETional. Das seien nachdenklich machende Grafiken und Posts und gutgemachte Videos zu den gewünschten Themen. „Im Herbst kann man auf die Pflicht zur Laubbeseitigung aufmerksam machen und im Winter auf die Schneeräumpflicht. Im Februar auf die nächste Mofa-Kennzeichen-Saison und dass man als Quad-Fahrer einen Helm tragen muss.“
Ganz und gar nicht gut käme dagegen dauernde Werbung an. „Plumpe Produktvermarktung oder werbliche Aussagen haben hier nichts zu suchen – wem nichts Besseres einfällt, der sollte im Zweifel lieber auf das selbst gefilmte Katzenvideo zurückgreifen, bevor die Nutzer genervt oder verärgert werden.“ Und dass Facebook-Nutzer dies in der Tat übel nehmen, zeigt auch die Grafik (siehe oben). Das Datenportal Statista hat Nutzer gefragt, welchen Grund es dafür gab, dass sie sich von einer Facebook-Fanseite wieder abgemeldet haben. Die deutliche Antwort der Abmelder: Die Markenkommunikation finde zu häufig statt (25 Prozent) oder die kommerzielle Nutzung sei zu groß (20 Prozent).
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