- Von Redaktion
- 26.01.2016 um 08:29
Er selbst nutzt Fintech-Apps nicht, schätzt die technischen Entwicklungen jedoch, erklärt Jens Spahn (CDU) im Interview mit den Welt-Journalisten Martin Greive und Karsten Seibel. In diesem Zuge verweist er auf Deutschland als Bankenstandort und erklärt, künftig werde ein neues Denken nötig sein. Im Fokus müssten die Bedürfnisse des Kunden und nicht Produkte stehen.
Hinderlich im Fintech-Bereich seien fehlende Ansprechpartner, die Genehmigungsprozesse schwer machten. Allerdings räumt der Politiker selbst ein, dass die Bafin in der derzeitigen Organisationsstruktur nicht jedes Unternehmen begleiten könne. „Es ist fraglos ein Unterschied, ob eine Bank mit einer großen Rechtsabteilung bei der Finanzaufsicht vorstellig wird oder ein kleines Fintech-Unternehmen, das vielleicht mit nicht viel mehr als einer Idee anklopft. Die Bafin kann nicht jeden an der Hand nehmen und beraten“, so der Politiker gegenüber den Welt-Journalisten.
Künftig könnte dies anders aussehen. Spahn: „Die Bafin befindet sich unter dem neuen Präsidenten Felix Hufeld im Wandel. Dazu gehört auch der Aufbau einer Fintech-Einheit. Die muss nicht riesig sein, eine Truppe mit zehn bis 20 Mitarbeitern sollte reichen.“ Ergänzend dazu sollen interessierte Unternehmen durch eine Beratungsstelle Hilfe vor dem Gang zur Bafin erhalten, schlägt Spahn vor. Damit soll der Genehmigungsprozess entzerrt werden. Die Mitglieder dafür werden aus der noch jungen Branche gewonnen.
Eine Sonderbehandlung sieht der Politiker nicht. So werden Unternehmen, die Finanztechnologien einsetzen, nach seinen Angaben genauso kontrolliert und reguliert, wie andere Anbieter. Zudem schlägt er vor, dass Lebensversicherer, Vermögensverwalter und Family Offices in diese jungen Unternehmen investieren.
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