- Von Juliana Demski
- 10.03.2017 um 11:59
Arztpraxen und Kliniken steigen immer häufiger auf den Zug der Digitalisierung auf – dabei achten sie aber zu selten auf die Sicherheit. Hacker können sich so Zugriff auf Patientenakten und -daten verschaffen. Das ginge in nur zehn Minuten, erklärte Michael Wiesner, Fachmann für Cyber-Risiken, laut eines Bericht des Ärzteblatts auf dem Expertenforum IT-Sicherheit und Telemedizin in Frankfurt am Main.
Die Ausrüstung, die ein Hacker für einen solchen Schritt brauche, sei zudem recht günstig. Sie bewege sich im niedrigen dreistelligen Euro-Bereich, betonte Wiesner beim Expertenforum, das RS Medical Consult ausrichtete. „Das Healthcare-Hacking hat sich ausgebreitet. Man greift die Branchen an, in denen mit Angriffen am besten Geld zu verdienen ist“, so Wiesner weiter.
Laut Thomas Friedl, Professor an der Technischen Hochschule Mittelhessen, werden die Gesundheitsanbieter in Amerika momentan am meisten angegriffen – ein teurer Trend, der auch schnell nach Europa herüberschwappen könnte. Wie teuer, zeigten Cyber-Angriffe auf Kliniken in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr. Hier kamen binnen kurzer Zeit Millionenschäden zustande.
Aber wie schützen sich Ärzte und Kliniken denn nun richtig? „Investitionen in Blech allein – also in eine Firewall und in Schutzprogramme – bringen nichts“, so Kurt Marquardt, Bereichsleiter Konzern-IT der Rhön-Kliniken, gegenüber dem Ärzteblatt. Das „grenzenlose Krankenhaus“ mit Online-Kontakten zu Patienten sein immer nur so sicher wie das schwächste Glied in der Kette. Das müsse jedem Beteiligten klar sein.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren