Männer bei der Finanzberatung. © Panthermedia
  • Von Redaktion
  • 27.09.2016 um 12:12
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Sich dem Trend zu Digitalisierung in der Finanzberatung entgegenzustellen, ist falsch, warnt Finanzprofessor Christian Rieck. Berater sollten lieber zusehen, wie sie die Entwicklung zu ihrem Vorteil nutzen können. Aber wie genau geht das?

Und wie sieht es aus mit Empathie – ein in dem Zusammenhang gern angeführter Pluspunkt, den menschliche Berater jeder künstlichen Intelligenz entgegensetzen könnten? Zwar sehr wichtig, aber als Argument überbewertet, findet Rieck. Die heutigen Formen des menschlichen Kontakts seien oft verbesserungswürdig. Zudem gebe es Programme, die bereits die psychologisch beratende Funktion von Beratern einnähmen – wie zum Beispiel Sport-Apps – Programme, die Menschen zu sportlicher Leistung anspornten.

Der bekennende Fan von künstlicher Intelligenz („Ich mag Maschinen“) skizziert jedoch auch einen Ausweg aus dem Dilemma: Immerhin die Hälfte der Berater könne überleben, wenn sie sich dem Trend nicht entgegenstemmten, sondern versuchten, ihn sich so schnell wie möglich zunutze zu machen.

Keine wirklichen Antworten

Wie das genau geschehen solle? Auf Nachfrage durch Webinar-Moderator Björn Drescher hat auch Finanzprofessor Rieck keine ganz schlüssige Antwort parat, sondern bleibt im Vagen: Freie Berater sollten einfach ausprobieren, in ihrem Alltag feste Zeiten einplanen, um die digitalen Möglichkeiten zu erforschen. Sie sollten auch mal die Kundensicht einnehmen und Fintech-Angebote selbst testen. Welches letztendlich der richtige Weg sei, werde sich erst im Laufe der Zeit herausstellen.

Ein schwerwiegendes Problem – nach Lösungen muss noch gesucht werden. Rieck offenbart damit den charmanten Vorteil des Wissenschaftlers, der von außen auf die Dinge blickt: Er weist in erster Linie auf das Problem hin. Konkrete Lösungsvorschläge, zumal praxistaugliche, stehen dahinter zurück. Riecks wichtigste Botschaft indessen: Der Gärtner soll den Bagger im Beet nicht fürchten.

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