Julian Teicke, Gründer und Geschäftsführer Finance Fox (Mitte) mit Michael John, Geschäftsführer Finance Fox Schweiz (links) und Hartmut Teicke, Geschäftsführer Finance Fox Deutschland. © dedepress
  • Von Redaktion
  • 22.12.2016 um 16:48
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Julian Teicke, Gründer und Geschäftsführer des Insurtechs Finance Fox, sagt im Interview mit Pfefferminzia, wie sein Unternehmen mit Hilfe von „Fokus-Maklern“ kräftig wachsen will, was Finance Fox von vermeintlichen „Bestandsräubern“ unterscheidet und wie sein Rat an Versicherungsmanager lautet, die sich in der Digitalisierung zu verzetteln drohen.

Makler legen bekanntlich großen Wert auf Unabhängigkeit. Gibt es in der Branche nicht die Befürchtung vereinnahmt zu werden?

Das denke ich nicht. Der Makler bleibt völlig frei in der Produktauswahl für seine Kunden. Er ist derjenige, der die Kunden berät und der letztlich für die Kundenzufriedenheit verantwortlich ist. Dabei profitiert er lediglich von dem Umfeld, das wir ihm zur Verfügung stellen, zum Beispiel ein CRM-System, mit dem er seinen gesamten Bestand kostenlos verwalten kann. Der Makler hat damit einen 360-Grad-Blick auf seine Kunden und kann mit ihnen über sämtliche Kanäle kommunizieren – zum Beispiel, indem er über Push-Mitteilungen Termine vereinbart. Der Makler kann also effizienter arbeiten. Es ist eine win-win-Situation für alle Seiten. Auch wir „outen“ uns mit dem Maklergesicht in der Region. Auch dieses ist eine Form der bewusst gewählten Unabhängigkeit, nur im umgekehrten Sinne!

Wie sieht die Unterstützung im Einzelnen aus?

Wir haben in Berlin ein Insurance-Team aufgebaut, das einfache Kundenanfragen für unsere Partner bearbeitet und löst. Dabei behält der Makler die gesamte Übersicht über die Kommunikation. Zudem unterstützen wir Makler dabei, ihren Bestand auf unsere App zu überführen. In der Regel werden nur rund 20 Prozent eines Bestands intensiv gepflegt, das heißt, der Makler ist mehr oder weniger nur diesem Kundenkreis als Ansprechpartner tatsächlich bekannt. Wir wollen die Makler darin unterstützen, auch die verbleibenden 80 Prozent ihrer Kunden enger an sich zu binden und das Potenzial daraus zu nutzen. Mit dem Datentransfer auf unsere App erhält der Kunde den Anreiz, alle seine Policen bei uns hochzuladen. Dadurch erhält der Makler einen scheckheft-gepflegten Bestand und somit auch Einnahmen aus brachliegendem Potenzial – und nicht zuletzt mehr Umsätze durch Neukunden aus der Region.

Die Verträge, die der Kunde hochladen soll, können ja auch bei anderen Maklern liegen. Dann würde es also zu Umdeckungen zwischen Maklern kommen?

Das kann der Fall sein. Wobei die Umdeckung eines Versicherungsvertrags zu einem anderen Makler ja kein neues Thema ist. Das fand schon statt, bevor es uns gab.

Aber die Hürde für den Kunden dürfte deutlich niedriger sein, wenn die Umdeckung technisch spielend leicht zu erledigen ist?

Der Anreiz für den Kunden, seine Verträge auf die App zu übertragen, ist durch unsere Technologie sicherlich höher – und wir wollen ja auch einen Sog-Effekt zugunsten der Makler erreichen. Denn der Makler, der sich bei uns anmeldet und alle Verträge betreut, ist schließlich derjenige, der den Kunden gewinnt.

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