- Von Wadim Doulger
- 26.02.2018 um 10:31
Die Anwendungsgebiete der Blockchain-Technologie erscheinen grenzenlos: Sensible Daten – nicht zentral gespeichert und dennoch verifizierbar. Versicherungskunden könnten so eines Tages ganz automatisch individuelle Tarife erhalten – bei unfallfreien Nutzern von Carsharing-Diensten beispielsweise günstigere Versicherungstarife. Das ständige Preisgeben persönlicher Daten würde dadurch entfallen.
Versicherungen der Zukunft
Künftig wird es immer mehr Angebote auf Blockchain-Basis geben. Diese dürften eher von Insurtechs gemeinsam oder mit Hilfe des Kapitals von etablierten Rückversicherern entwickelt werden. Denn für die Rückversicherer bedeutet der alternative Risikotransfer ernst zu nehmende Konkurrenz: Entlang der Wertschöpfungskette suchen sie die Flucht nach vorne – früher undenkbare Partnerschaften werden erfolgsentscheidend sein.
Dieser sich wandelnde Markt bedeutet Disruption: Kunden werden erkennen, dass eine langjährige Historie keine Voraussetzung für Vertrauen ist und ihren Versicherungsschutz öfter situativ und bei verschiedenen Anbietern abschließen.
Hinauslaufen dürfte es auf zwei Gruppen von Versicherern: Jene, die mit Hilfe der Blockchain eigene Angebote bauen. Und solche, die auch in 20 Jahren immer noch nicht die Blockchain verstanden und für sich nutzbar gemacht haben. Nur durch erhebliche finanzielle Investitionen lässt sich dieser strategische Rückstand dann wieder aufholen. Deshalb ist es vor allem für Versicherer ratsam, schon heute das Potenzial dieser Technologie für sich zu entdecken.
Der Autor
Wadim Doulger ist Senior Manager im Bereich Financial Services bei der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
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