- Von Hannah Dudeck
- 03.06.2020 um 15:14
Immer mehr Vermittler beraten angesichts der Corona-Pandemie ihre Kunden per Video. Das ist das Ergebnis einer Studie der Swiss Life-Tochter Swiss Compare in Kooperation mit Cash.Online. Im Herbst vergangenen Jahres nutzten 29 Prozent der befragten Makler Videoberatung. Nun sind es bereits 57 Prozent. Vor allem bei der Zielgruppe der Millennials können Vermittler demnach punkten. Von den Vermittlern, die per Video beraten, berichten 86 Prozent, dass ihre Kunden bis zu 35 Jahre alt sind.
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Nur wenige Vermittler beraten per Video
Der Beratungsbedarf ist der Studie zufolge groß. „Die Menschen suchen in diesen verunsichernden Zeiten nach finanzieller Selbstbestimmung und justieren ihre Vorsorge neu“, sagt Uwe Baumann, Direktor bei Swiss Compare. Auf die Frage, mit welchen Themen Kunden seit der Corona-Krise auf Vermittler zukommen, antworten 60 Prozent der Befragten, dass die Menschen vor allem bei ihrer privaten Finanzplanung und bestehenden Verträgen Unterstützung brauchen. Über Leistungen von Versicherungspolicen im Corona-Fall wollen sich die Kunden von 43 Prozent der Vermittler informieren, 41 Prozent geben an, dass ihre Kunden neue Verträge abschließen, um aktiv für ihre Zukunft vorzusorgen. Vor allem in der Gesundheitsvorsorge gebe es ein Nachfrage-Plus.
Makler wollen in digitale Projekte investieren
Trotz der Digitalisierung der Branche steht für die meisten Vermittler fest: Digitale Tools können die persönliche Beratung nicht ersetzen. Für 80 Prozent der Befragten sind sie lediglich eine gute Ergänzung. Weiterbilden wollen sich viele Makler in dem Bereich aber. Mit 54 Prozent plant mehr als die Hälfte in diesem Jahr weitere Investitionen in digitale Projekte.
Welche wirtschaftlichen Folgen die Corona-Pandemie für ihr Geschäft hat, darüber sind die befragten Vermittler geteilter Meinung. 54 Prozent bewerten die Situation als vergleichbar oder sogar besser als vor Corona; 44 Prozent dagegen als schlechter. 20 Prozent der Befragten haben nach eigenen Angaben keinerlei Einbußen erlitten, 56 Prozent haben weniger als 30 Prozent ihres Umsatzes eingebüßt. Knapp ein Viertel klagt über Umsatzverluste von mehr als 30 Prozent. Dass die Vermittlerzahl in diesem Jahr abnehmen wird, befürchten 82 Prozent. Um den Marktaustritt zur verhindern, würde die Hälfte der Maker eine strategische Partnerschaft eingehen.
In die Studie flossen die Antworten aus einer Online-Umfrage unter 263 Maklern, Mehrfachagenten und Ausschließlichkeitsvermittlern ein, die im Mai durchgeführt wurde.
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