In vielen Haushalten wird jetzt klar Schiff gemacht. © Stephanie Albert/Pixabay
  • Von Anette Bierbaum
  • 19.02.2021 um 08:06
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lesedauer Lesedauer: ca. 04:30 Min

Passt der eigene Bedarf noch zu den abgeschlossenen Versicherungen? Wo müsste man nachjustieren? Welcher Vertrag ist vielleicht sogar überflüssig? Der Frühjahrsputz ist der ideale Zeitpunkt, auch mal den eigenen Versicherungsordner auf Vordermann zu bringen.

Gute Nachricht für alle, die den Neujahrsvorsatz – mit Ordnung ins neue Jahr zu starten – noch nicht umgesetzt haben. Es ist noch nicht zu spät. Der Frühjahrsputz ist vielleicht ein idealer Anlass, um sich endlich Schreibtischschubladen und Ablageordner vorzunehmen. Falls die in Aussicht stehende anschließende Ordnung als Motivationshilfe nicht reicht, könnten vielleicht finanzielle Anreize helfen. Innerhalb von zwölf Monaten kommt schließlich einiges an Versicherungsprämien zusammen. Bleibt die Frage, ob alle Versicherungen auch noch sinnvoll sind. Ob sie Schäden immer noch vollumfänglich begleichen würden. Und welche Lücken es gegebenenfalls zu schließen gilt.  

Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) investieren die Deutschen im Jahr pro Kopf nahezu 2.500 Euro in Versicherungen. Doch welche Verträge genau in den Ordnern schlummern und was darinsteht, wissen die wenigsten. Schade eigentlich: Denn nur, wer seine Versicherungsordner kennt und ihnen regelmäßig ein Update gönnt, kann überflüssige oder veraltete Policen aussortieren, Versicherungslücken schließen und Sparpotenziale auftun.   

Schritt 1: Versicherungsunterlagen sichten und sortieren 

Überblick ist alles. Ganz nach Aufräum-Ikone Marie Kondo heißt es zunächst einmal, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen: sichten, sortieren, stapeln. Vielleicht ist es auch an der Zeit, die Papierordner endlich komplett gegen Online-Ordner auszuwechseln – um jederzeit und überall auf eine geordnete Ordnerstruktur zugreifen zu können.  

Schritt 2: Veränderten Versicherungsbedarf checken 

Ein Baby, ein neues Haus, ein neuer Job – Auswirkungen auf den Versicherungsbedarf haben selbstverständlich auch neue Lebensumstände. Da reicht es schon, die Single-Wohnung gegen eine größere Wohnung zu zweit zu tauschen – zusammen veranlagt können sich Paare die private Haftpflicht- oder Hausratversicherung teilen und so in punkto Versicherungen sparen. Wer seiner StudentenWG entwachsen und in eine größere Wohnung mit teurerer Ausstattung gezogen ist, müsste die Hausratversicherung wahrscheinlich anpassen. Bei Familienzuwachs wächst ebenfalls der Versicherungsbedarf.  

Schritt 3: Vergleichen und Sparpotenziale auftun 

Viele Autofahrer kennen das jährliche Spiel: Durch den Wechsel der Kfz-Versicherung können sie oft mehrere Hundert Euro sparen. Was viele nicht wissen: Auch ohne die Kfz-Versicherung zu wechseln, kann man sparen. Bis zu 10 Prozent sind drin, wenn man zum Beispiel die Versicherungskosten nicht monatlich, sondern jährlich zahlt. Und wer wegen Corona weniger fährt, kann seine Kilometerleistung anpassen lassen.  

Auch dass sich bei der Hausrat- oder Haftpflichtversicherung Sparpotenziale beim Wechsel oder der jährlichen Beitragszahlung auftun, ist weniger bekannt. Es lohnt sich außerdem, die Leistungen aktueller Tarife mit älteren Verträgen zu vergleichen. Im Schadenfall schneiden die aktuellen Angebote nämlich meist besser ab.  

Schritt 4: Der abschließende Vertrags-Frühjahrscheck  

So mancher Versicherungsvertrag enthält Zusatzleistungen, die Versicherungsnehmer möglicherweise ungelesen abgeheftet haben. Ein Blick in die Unterlagen offenbart nicht selten hilfreiche Extras. Bereits bestehende Versicherungsverträge gehören regelmäßig auf dem Prüfstand, am besten einmal im Jahr”, sagt Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf in der „Süddeutschen Zeitung“. Möglicherweise ist die ein oder andere Police auch überflüssig. Die Stiftung Warentest hat eine Kriterien-Liste erstellt: Damit bekommen Verbraucher eine Orientierung, ob ihre bestehendes Versicherungspaket unbedingt notwendig”, sehr zu empfehlen”, sinnvoll” oder mit Einschränkungen sinnvoll“ ist.  

Schritt 5: Ablage entrümpeln? Lieber nicht 

Macht mich das glücklich oder kann das weg? Diese Aufräum-Regel gilt bei VersicherungsUnterlagen leider nicht. Auch wenn es so manchen sicher entspannen würde, den ganzen Papierkram zum Altpapier zu bringen: Einige Papiere und Dokumente müssen aufgehoben werden. Für die gesamte Laufzeit sollte man Versicherungsschreiben sowie die Unterlagen zu sämtlichen Finanzprodukten (wie Lebensversicherungen, Konten etc.) aufbewahren. Außerdem ist für die Hausratversicherung ein Ordner sinnvoll, in dem Versicherungsnehmer alle wichtigen Rechnungen (wie Belege für Möbel, Schmuck, usw.) aufbewahren. Und wenn man dann vor den frisch sortierten Ordnern stet, wird man es spüren: Ordnung macht glücklich!  

Übrigens gilt das nicht nur für Ihre Kunden. Wenn Sie jetzt durch Ihre Kundendatei gehen, haben Sie den Idealen Anlass, sich alte und neue Verträge gemeinsam anzuschauen – und Ihre Hilfe beim Sortieren und Auffrischen anzubieten.  

 

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Anette Bierbaum

Anette Bierbaum schreibt seit 2015 als freie Redakteurin für Pfefferminzia. Darüber hinaus unterstützt die gelernte PR-Fachfrau seit über zehn Jahren Medienhäuser, PR-Agenturen und redaktionell geprägte Content-Plattformen.

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