Opa und Enkelin mit einem Geldschwein: Aufgaben immer auf die lange Bank zu schieben, kann im Vertrieb bares Geld kosten. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 03.11.2015 um 11:25
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„Ich habe keine Zeit“ dürfte heutzutage einer der meistgenannten Sätze in unserer Gesellschaft sein. Im Vertrieb ist das nicht anders, weiß Vertriebscoach Jörg Laubrinus. Das Dumme daran ist nur, dass diese Ausrede bares Geld kosten kann. Warum, lesen Sie im neuen Praxistipp.

Sie sehen, auf manche Ausreden sollte man wirklich nicht verzichten. Kommen wir nun aber zur Schattenseite unseres Daseins als Ausreden-Profi. Ganz und gar nicht gut ist der folgende Fall:

„Chef, sorry wegen der Präsentation, ist noch nicht ganz fertig. Ich arbeite mit Hochdruck daran, aber gestern kamen hier jede Menge E-Mails rein, das Telefon hat dauernd geklingelt, da kam man zu gar nichts. Aber ich bin dran.“

In ausredenfreie Sprache übersetzt, heißt das nichts anderes als:

„Chef, tut mir Leid dass die Präsentation noch nicht fertig ist. Leider war ich gestern viel zu schlapp und unmotiviert und hab mir meine Zeit im Büro mit Googeln und Schreibtisch aufräumen vertrieben. Ich muss sagen, das war schon ziemlich langweilig und ich war selten so glücklich, als endlich der Feierabend anbrach.“

Reifen oder Nagel?

Peng! Das sitzt! Wo Ausreden gerade eben noch als Räder unter den Autos fungierten, da sind sie nun der Nagel im Asphalt, der einen Platten verursacht und das Auto zum Stillstand bringt.

Doch was sind die Konsequenzen? Der Chef muss feststellen, dass sein Mitarbeiter offenbar nicht im Stande ist, seine Aufgaben im vorgegebenen Zeitrahmen zu erledigen (und hat ihn de facto fürs Herumsitzen bezahlt). Der Mitarbeiter wird – sofern er seine Einstellung nicht schnell ändert – bei Beförderungen zukünftig schlechte Karten haben. Deshalb sind Ausreden für den Chef, den Mitarbeiter, für Sie und für mich vor allem eines: teuer!

Und da eben auch das Attribut bequem auf Ausreden zutrifft, nimmt das Desaster nur allzu oft seinen Lauf. Denn ob wir mit unserem Auto vorankommen oder nicht – wer merkt das schon? Hauptsache der Lack glänzt. Und Ausreden sind Nagel im Asphalt sowie Politur in einem.

Ausreden kosten Geld

Wenn man nun aber einmal unter den Lack schaut: Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie viel Zeit und Geld Sie hierdurch schätzungsweise verlieren? Anders formuliert: Wie viel Geld Sie zusätzlich verdienen könnten, wenn Sie Ausreden-Polituren im Regal stehen lassen und jeden Monat vier bis fünf Erstkundentermine mehr vereinbaren würden? Das ist der Betrag, der Ihnen all Ihre Ausreden finanziell kostet. Monat für Monat. Und jede Wette, dass der nicht niedrig ist.

Deshalb mein Tipp: Machen Sie die Kosten Ihrer Ausreden begreifbar. Spürbar. Anfassbar.

Würden Sie immer noch eifrig Ihren Ausreden-Lack polieren (anstatt aufs Gas zu treten), wenn Sie dafür jedes Mal aktiv Geld bezahlen müssten (was Sie passiv ja auch tun)? Schnell würden Sie merken, wie teuer Sie diese Politur zu stehen kommt.

Gestatten, das Ausreden-Sparschwein

Für die praktische Umsetzung empfehle ich ein Ausreden-Sparschwein. Prominent auf Ihrem Schreibtisch platziert, will es jedes Mal mit 20 Euro gefüttert werden, wenn Sie wichtige Aufgaben mit „Begründungen“ wie „Ich habe keine Zeit“ oder „Das kann man doch nicht machen“ vor sich her schieben. Keine Frage, das erfordert etwas Disziplin. Aber allein der Gedanke (Ups, ich muss jetzt eigentlich 20 Euro bezahlen) und ein Appell ans eigene Gewissen wirken manchmal schon Wunder.

Abgesehen davon: Bestimmt werden Sie bald von Kollegen gefragt, was eigentlich dieses Sparschwein auf Ihrem Schreibtisch soll. Und wenn Sie es ihnen erzählt haben: Mal ehrlich, wollen Sie dann zukünftig Geld noch einwerfen? Wollen Sie irgendwann vor versammelter Belegschaft ein prall gefülltes „Schweinderl“ präsentieren? Da wäre der Lack doch ganz schnell ab!

Und das ist auch gut so. Schließlich soll sich nicht Ihr Ausreden-Sparschwein, sondern Ihr Bankkonto füllen. Und die Politur können Sie sich dann auch sparen. In diesem Sinne: Rauf aufs Gas!

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