- Von Juliana Demski
- 25.10.2019 um 13:39
Seit 2007 die Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (Mifid I) und die EU-Vermittlerrichtlinie IDD eingeführt wurden, stehen Vermittler unter einem wachsenden Regulierungsdruck. Während damals noch mehr als drei Viertel der Arbeitszeit in die Kundenberatung floss, können Vermittler heutzutage nicht einmal die Hälfte ihres Arbeitstags für diese Kerntätigkeit nutzen. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter 244 Vermittlern der Swiss Compare in Zusammenarbeit mit dem Magazin „Cash“.
Vermittler fordern Verzicht auf Provisionsdeckel
„Die Tage des Einzelkämpfers mit mehreren Poolanbindungen sind gezählt“
Gleichzeitig wünscht sich die Mehrheit der befragten Vermittler, wieder weniger Zeit in die Abarbeitung von Regulierungsthemen stecken zu müssen: 65,9 Prozent wollen lieber mehr Kundenberatung betreiben. 17,5 Prozent würden sich gern vermehrt dem Recruiting widmen und neue Mitarbeiter gewinnen. Mehr Zeit für die eigene Weiterbildung wünschen sich 11,7 Prozent der Befragten.
Regulierung und Provisionsdeckel bereiten finanzielle Sorgen
Der Missmut der Vermittler ist begründet: 81,7 Prozent von ihnen schätzen den finanziellen Verlust ihres Betriebs durch die vergangenen Regulierungsmaßnahmen auf bis zu 30 Prozent, knapp jeder Fünfte verzeichnet sogar einen höheren Ausfall. Die von der Politik geplante Einführung eines Provisionsdeckels bereitet laut Umfrage ebenfalls Sorgen: Etwa die Hälfte der Befragten rechnet mit weiteren finanziellen Einbußen.
Gleichzeitig wachse auch der Anforderungsdruck, so die Studienteilnehmer. 97,3 Prozent von ihnen sehen das so. Unter diesen Umständen rechnen 87,5 Prozent der Befragten mit einem leichten bis starken Rückgang der Vermittlerzahlen innerhalb der kommenden fünf Jahre.
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