Blick in den historischen Verkaufsraum einer Apotheke in einem Museum in Frankfurt: Historisches Apothekeninventar ist in modernen Inhaltsversicherungen oft nur unzureichend abgesichert. © picture alliance / Fabian Sommer/dpa | Fabian Sommer
  • Von Redaktion
  • 16.07.2021 um 12:06
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:05 Min

So mancher Versicherungsvermittler fragt sich, wie er etwa bei Apothekern auf offene Ohren stößt. Das ist eigentlich ganz einfach: Alle apothekenspezifischen Risiken, die sich mit „normalen“ Gewerbeversicherungen nicht oder nur unzureichend absichern lassen, sind potenzielle Türöffner, weiß Versicherungsmakler Peter Grimm.

Wenn Krankenkassen trotz Rezept nicht (vollständig) für ein an einen Kunden abgegebenes Medikament aufkommen wollen, kommt es zur sogenannten Retaxation. Apotheken müssen den Preis – oder zumindest einen Teil des Preises – des betreffenden Medikaments als Verlust buchen. Da das durchaus öfter vorkommt, sind Retaxationen für Apotheker und Apothekerinnen ein großes Ärgernis. Wenn nun Vermittler sagen können, dass sie zumindest bei einigen Retax-Gründen einen Versicherungsschutz haben, dann ist das Türöffner Nummer 4.

Bei der Feuerhaftung denkt man sicher nicht sofort an einen apothekenspezifischen Bedarf. Doch befinden sich Apotheken sehr oft in eng bebauten – eventuell historischen – Innenstädten oder in Ärztehäusern, Bahnhöfen sowie Einkaufszentren. Ein Feuer kann also leicht auf Nachbarn übergreifen. Ein unzureichender Haftungsschutz kann in solchen Fällen die berufliche Existenz gefährden. Das ist Türöffner Nummer 5.

Hohe Regulierungsdichte kann problematisch werden

Eine weitere Besonderheit von Apotheken ist die hohe Regulierungsdichte, die viele andere Branchen so nicht kennen. Verstöße können daher vergleichsweise schnell als „grob fahrlässig“ gewertet werden. Bei dem Vorwurf der „groben Fahrlässigkeit“ steigen viele Rechtsschutzversicherungen ganz oder teilweise aus, wer als Vermittler etwas Besseres zu bieten hat, verfügt über Türöffner Nummer 6.

Es gibt mehrere Allrisk-Policen speziell für Apotheken. Wer sich deren Leistungsspektrum anschaut, findet schnell weitere Türöffner. Denn es existieren noch etliche weitere Absicherungsprobleme bei Apotheken. Diese können nur umfassend abgesichert werden, wenn auf branchengerechte Versicherungen zurückgegriffen wird.

Ein weiteres Beispiel ist die Flexibilität von Spezialpolicen. Nur speziell auf eine Zielgruppe zugeschnittene Konzepte sind in der Lage, auf Veränderungen schnell zu reagieren. Gerade im Bereich der Medizinberufe ist dies unglaublich wichtig, wie aktuell die Corona-Pandemie zeigt. Die Mitversicherung, quasi auf Zuruf über Nacht, eines Testzentrums oder von Impftätigkeiten in der Apotheke kann nur ein Spezialkonzept leisten. Auch dies ist eine Möglichkeit sich in der Zielgruppe zu profilieren.

Über den Autoren

Peter Grimm führt das Unternehmen Priass – Assekuranzmakler, ist seit über 20 Jahren in der Versicherungsbranche aktiv und Spezialist für Biotechnologie & Forschung sowie Haftpflichtunderwriter (DVA). Er ist außerdem Fachbereichsleiter für Heilwesen-Versicherungen im BVSV.
Kontakt: p.grimm@medical-network-stiftung.de

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