- Von Karen Schmidt
- 26.10.2022 um 11:53
Knapp 23 Jahre steht Oliver Pradetto, Gründer des Maklerpools Blau Direkt, nun schon an der Spitze des Unternehmens, 12 Jahre davon leitete er als Geschäftsführer die Geschicke des Pools. Damit soll nun Schluss sein. Am 31. Oktober 2022 gibt Pradetto die Geschäftsführung auf, heißt es in einer Pressemitteilung, die Pfefferminzia exklusiv vorliegt.
Seine Management-Aufgaben übernehmen die Geschäftsführer Oliver Lang (Investmentchef, CIO) und Hannes Heilenkötter (Technikchef, CTO). Mitgründer Lars Drückhammer verbleibt als Geschäftsführer an der Spitze des Pools.
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Es sei wichtig, die Führung regelmäßig durch frische Ideen zu verjüngen, betont Pradetto. „Im Fußball kann man gut sehen, dass selbst der beste Trainer irgendwann den Platz freimachen muss, damit Taktiken sich verjüngen können. Mein persönlicher Nachfolger Hannes Heilenkötter trägt bereits seit Jahren durch Führungsstärke und Innovationskraft gepaart mit Sachlichkeit zum Erfolg des Unternehmens bei. Es ist nur folgerichtig, dass er übernimmt.“
Und was macht Pradetto nun?
Oliver Pradetto wird seinem Maklerpool nicht den Rücken kehren. Er wolle sich künftig stärker auf „die Rolle des Eigentümers“ fokussieren und als Beiratsvorsitzender vor allem den strategischen Ausbau des Unternehmens begleiten, heißt es in der Mitteilung. „Bis 2027 möchten wir das Unternehmen über Deutschland und Österreich hinaus für Europa positionieren“, erklärt Pradetto. „2021 haben wir in Tallinn einen Standort für administrative Aufgaben aufgebaut. Wir sind sehr stolz darauf, 2022 den Personalstand dort verdoppelt und weitere wichtige Aufgaben verteilt zu haben. Dem sollen 2023 Polen und Rumänien folgen.“
Die Verteilung von Aufgaben auf andere europäische Länder sichere dem Unternehmen ausreichend qualifiziertes Personal und führe in der Tendenz zu verringerten Personalkosten. Wichtiger sei jedoch, dass man so Erfahrungen mit verschiedenen Standorten und Mentalitäten sammele, was zu weiteren Ideen führe und den späteren Einstieg, auch in den Vertrieb, in den jeweiligen Ländern erleichtere. Pradetto wolle diese Entwicklung aktiv begleiten.
Aufatmen bei der Konkurrenz?
Dass der Abgang des durchaus polarisierenden Poolchefs den ein oder anderen Konkurrenten erfreuen könnte, bezweifelt Pradetto nicht – im Gegenteil, er sieht dadurch sogar neue Chancen für sein Unternehmen: „Blau Direkt hat den Poolmarkt als kleinerer Anbieter vor sich hergetrieben und viele Branchentrends geprägt. Nun ist das Unternehmen auf Konzerngröße gewachsen. Dazu gehört Verantwortungsbewusstsein und damit auch ein diplomatischeres Auftreten. Mein Rückzug kann vielen den Weg öffnen, über ihren Schatten zu springen und eine Zusammenarbeit mit Blau Direkt neu zu prüfen. Dieser Effekt ist durchaus erwünscht. Wenn ich mit einem Führungsverzicht dazu beitragen kann, tue ich das gern“, so Pradetto.
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