Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, gibt in seinem Ministerium eine Pressekonferenz. Thema war die Einigung der großen Koalition auf Eckpunkte für zusätzliche 13.000 Stellen in der Pflege. © dpa/picture alliance
  • Von Manila Klafack
  • 24.05.2018 um 10:46
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:15 Min

Die Pflegekräfte sind überfordert und der Beruf wenig attraktiv. Das ist bekannt – auch den Politikern. Daher stand im Koalitionsvertrag, dass 8.000 neue Stellen geschaffen werden sollen. Nun spricht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in seinem Sofortprogramm sogar von 13.000 Arbeitsplätzen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat ein Sofortprogramm für die Verbesserung der Pflegesituation vorgestellt. Am 1. Januar 2019 soll es in Kraft treten. Vor allem sieht das Programm vor, 13.000 neue Stellen zu schaffen. Der Job selbst soll attraktiver werden.

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Wie? Beispielsweise soll die betriebliche Gesundheitsförderung für die Beschäftigten verbessert werden. Auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etwa durch Kitas mit besonderen Betreuungszeiten, gehört zu den Ideen. Höhere Anreize für eine Ausbildung in dem Beruf sollen ebenfalls geschaffen werden.

Sofortprogramm kostet rund eine Milliarde Euro pro Jahr

Die Digitalisierung dagegen soll einer zu hohen Bürokratie entgegenwirken. Daher will der Bundesgesundheitsminister auch dort investieren. Die Pflegeversicherung kann die Anschaffung von digitaler und technischer Ausrüstung mit 40 Prozent und maximal 12.000 Euro finanziell unterstützen.

Die geschätzten Kosten des Sofortprogramms liegen laut Spahn bei rund eine Milliarde Euro jährlich. Dieser Betrag soll von der gesetzlichen Krankenversicherung finanziert werden.

Politik hat die Not in der Pflege verstanden

Dieses Sofortprogramm sei ein erster Schritt, um den Menschen in Pflegeberufen klar zu machen, dass die Politik verstanden habe, wie groß die Arbeitsbelastung in den Einrichtungen in den vergangenen Jahren geworden sei.

Allerdings wurden auch gleich kritische Stimmen von Pflege-Experten laut. Denn bereits jetzt seien viele offene Stellen nicht zu besetzen. Es gebe kein Personal. Laut einem Bericht in der Morgenpost wolle Spahn daher gemeinsam mit dem Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und der Familienministerin Franziska Giffey (SPD) in einem zweiten Schritt Fachkräfte gewinnen.

Das könnten demnach ehemalige Pflegekräfte sein, die in den Beruf zurückkehren oder Teilzeitkräfte, die mehr Stunden arbeiten. Zudem setze Spahn auf Menschen aus anderen Ländern, die hier arbeiten wollen.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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