New Yorker Aktienhändler im Corona-Crash März 2020 © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Richard Drew
  • Von Andreas Harms
  • 08.03.2023 um 11:29
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Mehr Aktien in die Vorsorge – und damit höhere Renditen? Nun mal ruhig mit den jungen Pferden, meint der Versicherungsverband GDV, und gibt drei Argumente, warum Garantien seiner Meinung nach noch immer berechtigt sind.

Bei der Frage nach der Zukunft der Altersvorsorge werden Beitrags- und andere Garantien zunehmend als Hemmschuh angesehen. Und ja, es ist in der Tat so, dass sie einen großen Teil der Rendite kosten. Allerdings findet man beim Gesamtverband der Versicherer (GDV), dass die Vorteile von Garantien dabei zu sehr unter den Tisch fallen. Deshalb liefert er drei Argumente, warum sie seiner Meinung nach eben doch wichtig sind.

Die Deutschen wollen Sicherheit

Umfragen bestätigen es immer wieder – viele deutsche Anleger wie Vorsorger werden nervös, wenn es bei der Geldanlage allzu hektisch zugeht. Der Verband zitiert zum Beispiel eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa, nach der zwei Drittel der Befragten „bei der Sicherheit keine Abstriche machen“ wollen.

Daraus folgert er: „Ein Altersvorsorgeprodukt gänzlich ohne Garantien entspricht also offenkundig nicht dem, was die meisten Frauen und Männer wollen. Es ist in etwa so, als würde man jedem den neuesten Schick aus Paris überstülpen, nur weil der gerade angesagt ist. Dabei ist es doch viel entscheidender, dass sich jeder in seiner Klamotte wohlfühlt.“

Schwankende Kurse gefährden Durchhaltevermögen

Wenn Garantien wegfallen, steht einer Altersvorsorge mit einer großen Portion Aktien nichts mehr im Wege. Und die schwanken kräftig im Wert. Doch genau dort liegt nach Ansicht des GDV eine Gefahr.

Viele Sparer könnten mit solchen stark schwankenden Kursen einfach nicht umgehen, heißt es. Sie lassen sich von steigenden Kursen anstecken und steigen zu teuer ein. Und später werden sie nach Kurseinbrüchen nervös und verkaufen zu billig und verpassen so den nächsten Aufschwung. Das liege an der geringen Verlusttoleranz, heißt es. Womit wir wieder beim Sicherheitsbedürfnis wären. „Denn was nützt das Versprechen langfristig höherer Renditen, wenn die Sparer zwischendurch aufgeben?“, fragt der GDV nicht ganz zu Unrecht.

Planungssicherheit geht verloren

An der Börse kracht es regelmäßig und immer wieder. Steht man ausgerechnet dann kurz vor der Rente (und hat kein Ablaufmanagement eingebaut) kann das angesparte Vermögen empfindlich zusammenschmelzen. Das kann im Extremfall die gesamte Kalkulation zunichtemachen, gibt der GDV zu bedenken. Zumal Vorsorgern dann die Zeit fehlt, auf den nächsten Aufschwung zu warten. Steckt hingegen im Vertrag eine Garantie – so das Argument –, lässt sich alles deutlich sicherer planen.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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