- Von Achim Nixdorf
- 19.11.2021 um 10:17
Die Experten des Map-Reports aus dem Hause Franke und Bornberg haben die deutschen Lebensversicherer erneut einer ausführlichen Bilanzanalyse unterzogen und eine Neuauflage des Bilanzratings 2020 erstellt. Danach erreichen 9 von 78 Gesellschaften die höchste Bewertungsklasse. In die Beurteilung flossen ein Dutzend Kennzahlen ein: von der Solvabilität über die Ertragsquote bis zu den Verwaltungskosten.
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Die beste Bewertung im Rating bekam die Allianz, die mit 365 von maximal 400 Punkten (91,25 Prozent) ein „mmm+“ für exzellente Leistungen erzielte. Neben der Allianz finden sich in der Spitzengruppe außerdem die Hannoversche, Europa, LV 1871, Condor, Ideal, Ergo Vorsorge, Axa sowie Dialog wieder (siehe Tabelle). Die Swiss Life verfehlte mit 318 Punkten die höchste Bewertung, für die 320 Punkte nötig waren, nur knapp.
Neben der Darstellung der Bilanzkennzahlen liefert der aktuelle Map-Report wie üblich eine umfassende Datensammlung zur Lage der Unternehmen. Demnach beliefen sich die verdienten Bruttobeiträge im Jahr 2020 auf 98,61 Milliarden Euro (Vorjahr: 98,27). Das entspricht einem Zuwachs von 0,35 Prozent. 31 Gesellschaften (Vorjahr: 23) gelang es nicht, die Beitragseinnahmen zu steigern, 6 Anbieter lagen mit bis zu 2 Prozent knapp über dem Vorjahresniveau und 40 Versicherer bauten die Beitragseinnahmen zwischen plus 3 und über 80 Prozent aus.
Anstieg bei den Einmalbeiträgen
Relativ betrachtet konnte die Hanse-Merkur die Beitragseinnahmen um 83,4 Prozent auf 651,3 Millionen Euro am deutlichsten steigern. Dahinter folgen die noch junge und deshalb von niedrigem Ausgangsniveau startende Dortmunder mit einem Wachstum von 45,2 Prozent auf 19,1 Millionen Euro, die My Life mit einem Plus von 29,1 Prozent auf 219,6 Millionen Euro sowie die Bayerische Lebensversicherung mit einem Zugang von 22,9 Prozent auf 337,8 Millionen Euro. In absoluten Zahlen baute die R+V als Nummer Zwei der Branche die Beitragseinnahmen um 998,7 Millionen Euro am stärksten aus. Der massive Anstieg basiert vor allem auf Einmalbeiträgen, die um 35,8 Prozent auf 3,717 Milliarden zulegten.
Den größten absoluten Rückgang musste laut Map-Report die Allianz mit einem Minus von etwas über einer Milliarde Euro verbuchen. Hier gelte es jedoch zu berücksichtigen, dass 2019 außergewöhnlich erfolgreich für das Stuttgarter Unternehmen gewesen sei. In dem Jahr seien über 68 Prozent des gesamten Beitragsanstiegs auf die Allianz entfallen.
„Allen Unkenrufen zum Trotz gilt die Lebensversicherung für viele Bundesbürger noch immer als sicherer Hafen für ihr Geld“, kommentiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des Map-Reports das unerwartet erfolgreiche Geschäftsjahr.
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