- Von Achim Nixdorf
- 19.11.2021 um 10:17
Neugeschäft schwächelt
Dem positiven Trend der Beitragseinnahmen konnten die Neuvertragszahlen nicht folgen. Mit 4,61 Millionen verkauften Verträgen in der Hauptversicherung wurden im ersten Corona-Jahr 2020 genau 436.164 Policen weniger als im Vorjahr abgesetzt. Das entspricht einem Minus von 8,6 Prozent (Vorjahr minus ein Prozent).
Rentenversicherungen hatten im Jahr 2020 mit 21,4 Prozent und 985.700 Verträgen erneut nicht den höchsten Neugeschäftsanteil. Im Vergleich wurden knapp 135.000 Policen weniger als 2019 verkauft. „Der negative Trend der Jahre 2017 und 2016 hat sich damit nach zweijähriger Unterbrechung wiederholt“, schreiben die Analysten.
In der Risiko-Lebensversicherung (RLV) betrug der Neugeschäftsanteil mit 892.647 verkauften Policen 19,3 Prozent und kam damit auf den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2014 mit 17,7 Prozent. Sonstige Lebensversicherungen, zu denen vor allem auch fondsgebundene Lebensversicherungen (FLV) zählen, waren hingegen der Verkaufsschlager des Berichtsjahres und wurden am häufigsten nachgefragt. Mit 1.339.885 eingelösten Versicherungsscheinen war diese Produktlinie dem Map-Report zufolge die mit Abstand erfolgreichste. Der Neugeschäftsanteil konnte von 26,5 auf 29 Prozent ausgebaut werden. Mit 243.915 verkauften Verträgen zeichnete die Generali 18,2 Prozent des gesamten Neugeschäfts (siehe Tabelle).
Die Kollektiv-Versicherungen hatten im Jahr 2020 mit 23,8 Prozent den zweithöchsten Neugeschäftsanteil an allen Sparten der Hauptversicherungen. Dabei wurden mit 1.098.486 Policen jedoch rund 76.000 Verträge weniger als im Vorjahr abgesetzt.
Garantien werden zur Belastung
Der Map-Report zeigt auch, dass Garantieanforderungen im Bestand viele Lebensversicherer belasten. Die Rechnungszinsverpflichtungen stiegen gemäß Angaben in den Mindestzuführungsverordnungen (MindZV) um 2,9 Prozent auf inzwischen 32,58 Milliarden Euro. Bei 31 (Vorjahr: 22) der 78 untersuchten Gesellschaften waren die Belastungen 2020 durch die Rechnungszinsen höher als die anrechnungsfähigen Kapitalerträge. Das bedeute bei Rechnungszinsbelastungsquoten von über 100 Prozent, dass bei diesen Gesellschaften die anrechenbaren Kapitalerträge des Jahres nicht genügt hätten, um die Anforderungen aus dem Rechnungszins im Bestand zu erfüllen, so der Map-Report (siehe Tablle).
Der Map-Report „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2020“ kann kostenpflichtig bei Franke und Bornberg bestellt werden. Eine kostenlose Basisinformation ist unter diesem Link erreichbar.
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