- Von Manila Klafack
- 28.05.2019 um 10:45
Die Inflation in Deutschland lag im April 2019 bei 2 Prozent. In den vergangenen zwölf Monaten bewegte sich die Teuerungsrate zwischen einem und 2 Prozent. Eine Kapitalanlage müsste also mindestens diese 2 Prozent erwirtschaften, um die Kaufkraft zu erhalten. Bei den klassischen Formen der Anlage, wie der konventionellen kapitalbildenden Lebensversicherung, garantieren die Versicherer jedoch im Falle eines Neuabschlusses nur noch maximal 0,9 Prozent, häufig auch nur noch den Kapitalerhalt. Vor etwa 25 Jahren waren es noch 4 Prozent. Auch die Überschussbeteiligung sank von Jahr zu Jahr – setzte sich dieser Trend auch 2018 fort?
Erben und Schenken mit Fondspolicen
Versicherung oder Fonds – wer ist wichtiger für den Ertrag?
Eine Studie der Rating-Agentur Assekurata von Anfang 2019 ergab, dass die Gesamtverzinsung zwar nicht weiter fällt, doch bei durchschnittlich unter 3 Prozent liegt. „Über alle analysierten Produktarten und Tarifgenerationen liegt die laufende Verzinsung 2019 für klassische Policen mit durchschnittlich 2,84 Prozent auf Vorjahresniveau, womit der rückläufige Trend der Vorjahre gestoppt ist“, stellt Assekurata-Geschäftsführer Reiner Will fest. Bei Neuverträgen liege die laufende Verzinsung im Durchschnitt bei 2,46 Prozent.
Für Kunden, die etwas mehr Rendite erwarten, aber nicht direkt in Aktien investieren wollen, stehen Investmentfonds und fondsgebundene Rentenversicherungen zur Verfügung. Bei Fondspolicen verbinden sich dabei mehrere Vorteile. Die Kunden partizipieren von den Renditen von Investmentfonds, und sichern sich gleichzeitig die Option auf eine lebenslang garantierte Rentenzahlung. Außerdem können sie die steuerlichen Vorteile des Versicherungsmantels nutzen.
Seit den Börsencrashs in den Jahren 2000 und 2008 wollen die seit jeher vorsichtig investierenden Deutschen gern Garantien bei ihrer Kapitalanlage. Zumindest das eingezahlte Kapital soll am Ende der Vertragslaufzeit zur Verfügung stehen. Einen Totalverlust, insbesondere bei der Altersvorsorge, wollen die wenigsten hinnehmen.
Doch Garantien kosten Geld und belasten die Rendite. Dabei werden Garantien umso weniger benötigt, je länger die Laufzeit der Anlage ist. Das hat eine Studie der Frankfurt School of Finance and Management ergeben. Demnach lag bei einer Anlage von 25 Jahren die Wahrscheinlichkeit, dass ein Garantiefall eintritt, nur bei 0,1 Prozent. Bei mehr als 35 Jahren war sie kaum noch messbar. Inzwischen liegen die Garantiekosten bei 40 bis 60 Prozent der Performance. Eine Garantie – die meist nicht gebraucht wird – kürzt somit die Rendite enorm.
Und trotzdem wollen die Kunden diese Sicherheit. Doch muss dafür nicht immer die klassische Garantie gewählt werden. Stattdessen kann das bereits angesparte Kapital erst bei Bedarf ganz oder teilweise in ein Sicherungsguthaben umgeschichtet werden. Sind die Schwankungen an der Börse vorbei, kann wieder reinvestiert werden – auch automatisch in kleineren monatlichen Schritten. Das kostet im Gegensatz zur Garantie kaum Rendite – hat jedoch einen ähnlichen Effekt und beruhigt den risikoscheuen Sparer.
Kursverluste sind für das im Sicherungsguthaben untergebrachte Vermögen ausgeschlossen und es erwirtschaftet noch eine Überschussbeteiligung. Dieser Werterhalt wirkt sich besonders vorteilhaft am Ende eines Vertrages aus. Denn Schwankungen an der Börse können in den letzten rund fünf Jahren nicht mehr so gut ausgeglichen werden. Bei einem Ablaufmanagement werden daher in dieser Zeit automatisch und schrittweise monatlich Beträge dorthin transferiert.
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