- Von Redaktion
- 22.07.2016 um 14:54
Manche Politiker erklären die Riester-Rente für tot und würden sie am liebsten ganz abschaffen. Andreas Wimmer kann das nicht nachvollziehen. „Es wurden 16,5 Millionen Riester-Verträge abgeschlossen – in einem freiwilligen System: Das ist ein Erfolg“, sagt der Firmenkunden-Vorstand bei der Allianz Leben im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.
Außerdem komme die Zulagen-Förderung durchaus auch bei den Geringverdienern an. Immerhin hätten 40 Prozent der Menschen, die weniger als 1.500 Euro brutto im Monat verdienen, einen Riester-Vertrag. Ein Viertel der Zulagen-Empfänger verdiene zudem unter 10.000 Euro im Jahr – und habe damit den Anspruch auf die höchste Zulagen-Förderung.
Zulagen-Verfahren ist zu komplex
Allerdings gäbe es ein großes Manko, das viele Geringverdiener von einem Riester-Abschluss abhält, so Wimmer weiter. Denn das Zulagen-Verfahren ist nach Ansicht des Allianz-Vorstands viel zu kompliziert.
Auch das Dauerzulagen-Verfahren sei keine Lösung. „Immer wenn es Veränderungen beim Kunden gibt, wird es kompliziert“, sagt Wimmer. Denn wenn sich zum Beispiel das Einkommen und damit der notwendige Eigenbeitrag ändert oder die Kinder ihre Ausbildung abschließen, bekomme die Zulagenstelle dies häufig erst nachträglich mit und buche die bereits bezahlte Zulagen zurück. Dies führe wiederum zu großer Unzufriedenheit bei den Kunden. „Es gibt wenige Prozesse in unserem Haus, die so negativ belegt sind wie Rückbuchungen von Zulagen“.
Rückbuchungen abschaffen
Und was wäre die Lösung? Man könnte die Zulage zu einem bestimmten Zeitpunkt endgültig festlegen, zum Beispiel, wenn der endgültige Bescheid des Finanzamts vorliegt, schlägt Wimmer vor. Rückbuchungen wären dann nicht mehr möglich. „Das würde die Kundenzufriedenheit deutlich steigern“. Die Versicherungswirtschaft habe gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung verschiedene Vorschläge gemacht, die auch schon diskutiert wurden, so Wimmer weiter. „Es wäre schön, wenn das auch gesetzlich begleitet wird“.
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