- Von Lorenz Klein
- 07.04.2017 um 18:44
Kritisch verfolgt Botermann zudem die geplante Umsetzung der Vertriebsrichtlinie IDD in Deutschland. Er habe nicht verstanden, so der Versicherungsmanager, warum hierzulande versucht werden sollte, über die europäischen Vorgaben hinauszugehen.
Vertriebsvorstand Kettnaker sorgt sich um IDD-Umsetzung
Auch Vertriebsvorstand Frank Kettnaker übte deutliche Kritik in Sachen IDD. „Ich verstehe nicht, dass man eine europäische Richtlinie schafft, um eine Standardisierung in der Regulierung zu erzielen, um dann mit einem extremen Eingriff in Deutschland, Makler zu benachteiligen.“ So sei es für ihn nicht nachvollziehbar, warum ein Makler, der im Privatkundengeschäft „im Lager des Kunden“ stehe, nicht in der Lage sein solle, einen Honorartarif anzubieten. „Ein österreichischer Makler darf für ein gesondertes Honorar einen Nettotarif anbieten, der deutsche Makler – etwa aus dem benachbarten bayerischen Raum – aber nicht. Das ist mir unerklärlich“, so Kettnaker. Dies sei bei einer standardisierten Versicherungsvermittlungsrichtlinie nicht einleuchtend, schimpfte der Vertriebsvorstand. „Man greift hier erheblich in die Maklerrechte ein – das halte ich absolut für nicht zielführend.“
Immerhin vermag Kettnaker in der Politik „eine Gesprächsbereitschaft über die deutsche Umsetzung der IDD-Inhalte“ zu erkennen. Man verstehe dort zunehmend die Gemengelage, gerade was den Eingriff in das Maklerrecht in Deutschland betreffe, so der Vorstand.
Eiopa in der Kritik
Für Befremden in der Führungsriege der Alte Leipziger – Hallesche sorgen zudem die neuen Vorschriften der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa. „Die Fummelei an den Regeln von Solvency II ist keine vertrauensbildende Maßnahme“, warnte Botermann. Er sei sich nicht sicher, ob die geplante Senkung des Langfristzinses überhaupt auf rechtlich sicherem Boden stehe. Er würde es daher begrüßen, wenn der Branchenverband GDV dagegen vorgehe.
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