- Von Lorenz Klein
- 04.09.2017 um 11:01
Meist nutzen die Versicherer für die Renditebegrenzung besagten Cap, den sie einmal im Jahr festlegen. Liegt die Obergrenze bei 3 Prozent, hätte dies beispielsweise zur Folge, dass der Versicherer seinem Kunden maximal nur so viel gutschreibt – selbst wenn der Index 5 Prozent schafft.
Eine andere Variante stellt die Partizipationsrate oder auch Indexquote dar, wie sie der Volkswohl Bund und die Stuttgarter verwenden. Hier lautet das Prinzip so: Bei einer Quote von beispielsweise 70 Prozent profitiert auch der Kunde von jeder positiven Performance zu 70 Prozent.
Cap und Quote legt der Versicherer fest
Wie hoch Cap und Quote ausfallen, liegt im Ermessen des Versicherers, der bei seiner Entscheidung Faktoren wie Überschussbeteiligung, Zinsniveau, Volatilität oder Dividenden berücksichtigt. Allerdings werde die Überschussbeteiligung „aus heutiger Sicht weiter sinken, und damit sinkt der Cap oder die Partizipationsquote im Indextarif “, sagt Expertin Ludwig und ergänzt: „Das im Prinzip gute Produktkonzept kann sich so nicht entfalten und läuft Gefahr, an Akzeptanz zu verlieren.“ Sie rät daher dazu, Produkte mit reduzierter Beitragsgarantie in Erwägung zu ziehen. Dann seien die Policen „für eher sicherheitsorientierte Kunden eine gute Alternative“.
Anbieter HDI setzt indes weder auf einen Cap noch eine feste Indexquote. Stattdessen kommt im hauseigenen Multi-Selekt-Konzept der Produktlinie Two-Trust Selekt ein „Stabilitätssystem“ zum Einsatz. Dieses reagiert auf Schwankungen am Kapitalmarkt, indem die Beteiligungsquote variabel auf mehrere Indizes wie Dax, dem Schweizer SMI oder Euro Stoxx 50 verteilt wird.
Euro Stoxx 50 ist am beliebtesten
Letzterer gibt bei den Versicherern klar den Ton an. Der Index fasst die Wertentwicklung der 50 größten Unternehmen der Eurozone zusammen. Doch obwohl die Anbieter meist bekannte Indizes wie Dax oder eben den Euro Stoxx 50 nutzten, sei „die maßgebliche Jahresrendite sowohl für Kunden als auch für Makler unterjährig oftmals schwer nachvollziehbar“, sagt Thomas Keßling, Analyst bei der Rating-Agentur Assekurata. „Da zudem etwaige unterjährige Verluste in voller Höhe angerechnet werden, entsprechen die jährlichen Vertragsrenditen von Indexpolicen in der Regel nicht der realen Wertentwicklung des Index“, weiß der Experte – und sieht in der „hohen Komplexität“ der Produkte „einen gerechtfertigten Kritikpunkt“.
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