Max Ahlers ist Group Founder und Managing Director von Policen Direkt. © Policen Direkt
  • Von Redaktion
  • 27.12.2017 um 10:50
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Mit neuen Pflichtangaben und Transparenzverordnungen können sich Lebensversicherte ab 2018 ein besseres Bild vom Zustand ihrer Altersvorsorge machen. Reformierte Standmitteilungen sorgen für deutlich mehr Durchblick bei der eigenen Police. Aktuell dürfte die Versicherer jedoch viel mehr noch die Umsetzung der Produktinformationsblätter beschäftigen. Welche Meilensteine im Versicherungsjahr 2018 anstehen, erklärt Max Ahlers vom Zweitmarktpolicen-Manager Policen Direkt, in seinem Gastbeitrag.

  1. Überschussdeklarationen – Konstanz als Zeichen von Stärke

Auch im kommenden Jahr werden die Lebensversicherer die Überschussbeteiligungen bekannt geben. Für 2018 zeichnet sich aktuell ab, dass die Rückgänge geringer ausfallen als zunächst gedacht. Wer jetzt seine Verzinsung konstant hält und auch bei den Schlussüberschüssen keinen Abstrich machen muss, zeigt sich aktuell als finanzstarker Versicherer und investiert damit in das Vertrauen bestehender und kommender Kunden. Gerade für neuere Produktgenerationen wollen hier große Versicherer wie die Allianz ein starkes Signal für die Lebensversicherung abgeben.

Bestandskunden wie auch Investoren, die in gebrauchte Lebensversicherungen (Zweitmarktpolicen) ihr Geld gesteckt haben, können aktuell mit Spannung die Entwicklung der Schlussüberschüsse verfolgen, die schließlich – soweit noch vorhanden – bei Ablauf zusätzlich ausgezahlt werden.

  1. Solvenzberichte: Wichtige Parameter – auch für Vermittler

Die Solvenzquote gibt an, zu wieviel Prozent ein Unternehmen mögliche Risiken bewältigen kann – sprich: das Verhältnis der Eigenmittel zu den möglichen Verpflichtungen gegenüber Versicherten und anderen Leistungsempfängern – auch unter extremen Bedingungen wie noch niedrigerer Zinsen oder höherer Lebenserwartung. Der Wert sollte bei 100 Prozent liegen: Die Gesellschaft kann in dem Fall mögliche Forderungen und Folgen wahrscheinlicher Risiken aktuell zu 100 Prozent bezahlen.

Mit dem „Solvency and Financial Condition Report“ (SFCR), dem sogenannten Solvenzbericht, soll die Öffentlichkeit einen Überblick über die finanzielle Lage der Versicherer bekommen. Am 7. Mai 2018 müssen Versicherer im Zuge ihrer Offenlegungspflichten gegenüber der Öffentlichkeit einen SFCR veröffentlichen. Neben Themen wie Risikoprofil, Geschäftsleistung, Governance und Kapitalmanagement finden sich dort auch die Solvenzquoten.

Noch sind die Berichte in ihrer Ausgestaltung mitunter weit davon entfernt, gut lesbar zu sein und damit die Ergebnisse tatsächlich verständlich wiederzugeben. Darüber hinaus sind die Berichte oft schwer auf der Versicherer-Webseite zu finden. Eine Übersicht aller Quoten und Solvenzberichte findet sich deshalb unter solvenzquoten.de. Die neuen Ausgaben werden zeigen, ob Verbesserungen in Sachen Qualität, Transparenz und Verständlichkeit erkennbar sein werden. Die Herausforderung ist klar: mehr Informationen sollen gleichzeitig verständlich aufbereitet sein – eine weitere vertrauensbildende Maßnahme. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin und die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa wünschen für die kommende Ausgabe neben verständlicheren Zusammenfassungen vor allen Dingen den Vergleich mit den Vorjahreszahlen.

Auch für Vermittler sind die Solvenzquoten eine wichtige Information. Denn in Zukunft ist nicht ausgeschlossen, dass hier sogar Haftungsfragen aufkommen können.

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