- Von Redaktion
- 27.12.2017 um 10:50
- Beipackzettel – neue Informationsblätter für neue Produkte
Ab 2018 bekommen Neukunden auch in der Lebensversicherung neue Informationsblätter von ihren Vermittlern. Der Gesetzgeber räumt den Unternehmen aktuell eine Übergangsfrist bis 30. September ein. Spätestens dann muss der Versicherer gegenüber Kunden auch von kapitalbildenden Lebensversicherungen auf maximal drei DIN-A4-Seiten Auskunft geben über:
- Versicherungsleistungen
- Kosten
- Risiken
- Anlagestrategie
- Prognosen zur Entwicklung des Vertrages
Besonders schwer verständliche Produkte sollen gar einen Warnhinweis bekommen. Branchenexperten sehen die Einführung der Beipackzettel, der sogenannten Packaged Retail Investment and Insurance Products (PRIIPS) kritisch, weil es gerade an den Eigenschaften fehle, für die sie sorgen sollen: Transparenz, Vergleichbarkeit und Verständlichkeit. Für die teils komplexeren neuen Produkte kann der Beipackzettel damit zum entscheidenden Kriterium für den Geschäftserfolg werden.
Fazit
Gerade weil die Lebensversicherung medial oft unter Beschuss ist, sollten sich Versicherte als mündige Verbraucher ein eigenes Bild vom Zustand ihrer Altersvorsorge machen können – die Basis für langfristiges Vertrauen.
Die Politik ist gefragt, langfristige Stabilität bei den Unternehmen zu ermöglichen und gleichzeitig für Transparenz bei den Verbrauchern zu sorgen. 2018 kommt so beispielsweise auch das Lebensversicherungsreformgesetz unter die Lupe. Es sollte bei einer politischen Neubewertung um Maßnahmen gehen, die Versicherern tatsächlich ermöglichen, garantierte Leistungen dauerhaft zu erbringen, um das Vertrauen in das Produkt tatsächlich zu sichern. Transparenzpflichten können die Versicherungsgesellschaften übrigens auch zu ihren Gunsten nutzen. Denn aktuell müssen viele Unternehmen sich fragen, wie sie auch künftig Kunden überzeugen können, in Vorsorgeprodukte zu investieren, die weniger klare Sicherheiten bieten.
Über den Autoren:
Max Ahlers ist Group Founder und Managing Director von Policen Direkt. Die Policen-Direkt-Gruppe ist eigenen Angaben zufolge Marktführer im Ankauf deutscher Lebensversicherungen und der führende Anbieter für Investments in deutsche Zweitmarktpolicen. Demnach verwaltet Policen Direkt Zweitmarktpolicen im Wert von insgesamt rund einer Milliarde Euro und ist damit der größte Asset Manager für Zweitmarktpolicen in Deutschland sowie gleichzeitig größter institutioneller Versicherungsnehmer.
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