- Von Juliana Demski
- 22.01.2018 um 16:52
Kann man trotz niedriger Zinsen vernünftig fürs Alter sparen? Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat sich genau dieser Frage im Rahmen einer aktuellen Studie angenommen. Auftraggeber der Studie war das Insurtech Mypension.
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Dabei gehen die Studienautoren von folgenden Annahmen aus:
Ein 35-jähriger Sparer benötigt zu Rentenbeginn 370.000 Euro, um seine Versorgungslücke zu schließen. Bei 6 Prozent Rendite pro Jahr kann er dieses Sparziel um 40 Prozent billiger erreichen als bei einer Rendite von 3 Prozent jährlich – konkret mit einem Jahresbeitrag von 3.840 Euro statt 6.850 Euro.
Konventionelle Sparformen wie etwa das Sparbuch oder die klassische Lebensversicherung eignen sich deshalb laut Studie nur noch bedingt für den Vermögensaufbau. Je geringer die Renditen, desto höher müsse eine regelmäßige Sparrate sein, um das benötigte Kapital zu erreichen.
Höhere Erträge bei der Kapitalanlage ließen sich laut Studie vor allem mit Aktien erreichen. So erzielte der Deutsche Aktienindex (Dax) in den vergangenen 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von über 7 Prozent jährlich. Eine Anlage in europäische Aktien (Euro Stoxx 50) brachte durchschnittlich eine Rendite von über 5 Prozent.
Das IVFP rät deutschen Sparern vor allem zu Investmentfonds.
Diese investierten entweder in Aktien (Aktienfonds), festverzinsliche Wertpapiere (Rentenfonds) oder eben in beide Anlageformen (Mischfonds) und seien in der Regel breit diversifiziert, was die Wertschwankungen dieser Anlagen zum Teil deutlich reduziere. Am besten eigneten sich passive ETFs für die private Altersvorsorge, so die Studienautoren. Der Grund: Laut Studie sind sie vor allem günstiger als aktiv gemanagte Fonds.
Ein Blick in die Vergangenheit zeige:
Wer in den vergangenen 30 Jahren in Aktienfonds investiert war, profitierte laut Studie im Mittel von Wertsteigerungen zwischen 4,8 und 7,5 Prozent, je nachdem, welcher Anlageschwerpunkt gewählt wurde. Auch seien reine Aktienfonds allgemein mit mehr Rendite verbunden, wenn man sie mit festverzinslichen Anlagen wie Renten- oder Geldmarktfonds vergleiche.
Die Studie solle vor allem zeigen, dass das Vorurteil „fondsgebundene Lösungen seien unsicher“ nicht immer stimmt.
Das scheint angekommen zu sein, denn in der Altersvorsorge zeichne sich folgender Trend ab: Sowohl die Zahl neu abgeschlossener Verträge fondsgebundener Rentenversicherungen als auch deren Beitragssumme habe im Jahr 2016 oberhalb der Zahl beziehungsweise der Beitragssumme konventioneller Renten- und Pensionsversicherungen gelegen.
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