- Von Juliana Demski
- 22.01.2018 um 16:52
Und was ist mit Garantien? Hier haben die Studienautoren eine klare Meinung. Sie erhöhe tendenziell die Kosten, vermindere die Rendite und senke dadurch die mögliche Auszahlung je nach Laufzeit um bis zu 24 Prozent. Bei einer langfristigen Geldanlage in Aktien sei diese Absicherung „völlig unnötig“, sagt auch der Auftraggeber der Studie, Rogier Minderhout, Gründer der digitalen Rentenversicherung Mypension.
Eine bessere Möglichkeit, die Schwankungen gering zu halten, sei eine breite Streuung der Aktieninvestments.
Hier weisen weltweite Aktienfonds laut Studie die geringste Volatilität auf (17 Prozent). Bei Investmentfonds mit Anlageschwerpunkt Europa erhöhe sich die Schwankungsbreite auf ungefähr 19 Prozent. Es sei bei der Kapitalanlage wichtig, über viele Branchen und Länder hinweg zu streuen.
Ein weiterer Tipp der Studienautoren: langes und regelmäßiges Sparen.
Denn: Je länger in einen Investmentsparplan angelegt werde, desto geringer die Schwankungsbreite des Anlagevermögens. Bei langen Anlagelaufzeiten sollte also vermehrt in renditeorientierte Kapitalanlagen wie Aktien investiert werden. Je kürzer die Spardauer hingegen, desto volatiler sei auch die Anlage. Laut Studie ist ein Zeitraum von mehr als 15 Jahren ideal. „Laufzeit ist die Währung, mit der man sich höhere Renditen sichert“, so Minderhout.
Ablaufmanagement
Es könne zudem helfen, dem Aktienportfolio schwankungsärmere Wertpapiere beizumischen – vor allem gegen Ende der Sparphase solle man nicht mehr viel riskieren. Versicherer bieten dazu ein sogenanntes Ablaufmanagement an. Dabei werde nach einem regelbasierten Verfahren die Anlage in Aktieninvestments sukzessiv reduziert und durch schwankungsärmere Anlageformen wie Unternehmens- oder Staatsanleihen ersetzt.
Fondspolice statt Fondssparplan?
Hier muss man abwägen. Renditeerhöhend wirkt bei der Fondspolice, dass sie vor der Abgeltungssteuer bei einem Wechsel der Anlage schützt. Das könne die Rendite um etwa 0,7 Prozentpunkte gegenüber einem klassischen Fondssparplan erhöhen, so die Studienautoren. Diesem Vorteil stünden aber auch höhere Kosten bei den fondsgebundenen Versicherungen gegenüber – teilweise beliefen sie sich auf bis zu 2,5 Prozent pro Jahr für Verwaltung und Co. Das hänge aber vom Anbieter ab und könne stark variieren.
Fazit der Studie:
Lange Laufzeit, niedrige Kosten und steuerliche Vorteile sichern laut Studie eine vergleichsweise hohe Rendite bei geringem Risiko. „Sparen lohnt sich, auch bei niedrigen Zinsen – wenn man es richtig macht“, fasst Frank Nobis, Mitgründer des IVFP, zusammen.
Minderhout ergänzt: „Wer langfristig in ein globales, breit gestreutes Aktienportfolio investiert, kann mit einer durchschnittlichen Rendite von 6 Prozent pro Jahr rechnen.“ Allerdings sei es wichtig, dass diese Rendite nicht durch hohe Kosten aufgezehrt werde. „Hohe Vertriebs- und Verwaltungskosten sind im digitalen Zeitalter überflüssig“, so der Mypension-Gründer weiter.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren