- Von Redaktion
- 22.06.2016 um 19:35
Teil 2: Die Rentenversicherung in der Rentenphase
In der Auszahlungsphase spricht vor allem ein Argument für das Produkt: Die Rente wird stets so lange gezahlt, wie der Kunde lebt; sogar dann noch, wenn das eingezahlte Kapital aufgebraucht ist. Kunden entscheiden sich oft gegen die Rente, weil sie denken, dass sie Geld verlieren, wenn sie kurz nach Beginn der Rentenzahlung sterben. Dies trifft im Kern jedoch nur auf die gesetzliche Rentenversicherung zu.
Bei einer privaten Rente liegt es in der Verantwortung des Vermittlers, die Versicherung so auszugestalten, dass ein Verlust ausgeschlossen ist. Dies kann zum einen über einen Vertrag erfolgen, der bei Vorerkrankungen eine erhöhte Rente leistet. Diese sogenannten Enhanced oder Impaired Annuities bieten eine faire Bepreisung der Renten, werden jedoch nur von wenigen Versicherern angeboten. Zum anderen können bei kundenfreundlichen Gesellschaften die Rentenphasen so gestaltet werden, dass im Todesfall das noch nicht ausgezahlte Kapital an die Erben fließt.
Lebenserwartung wird unterschätzt
Ein weiterer Grund der Verbraucher, sich gegen eine Verrentung des Kapitals zu entscheiden, ist das Unterschätzen der eigenen Lebenserwartung. Das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa) aus Ulm hat festgestellt, dass jede Generation etwa 7,5 Jahre länger als die vorherige lebt. Wer bei seiner eigenen Lebenserwartung an die der Eltern oder Großeltern denkt, rechnet zu kurz und unterschätzt, wie viel und wie lange im Alter Geld benötigt wird.
Die Zahlen der DRV Bund sprechen für sich: 1960 betrug die durchschnittliche Rentenbezugsdauer in der Bundesrepublik 9,9 Jahre. Diese hat sich bis 2014 auf 19,3 Jahre fast verdoppelt.
In der Beratung müssen wir heute davon ausgehen, dass rund 40 Prozent der 65-Jährigen 90 Jahre oder älter werden. Wählt der Kunde die Einmalzahlung und will mit Hilfe seines Beraters die Rentenphase individuell gestalten, darf die Planung auf keinen Fall auf die durchschnittliche Lebenserwartung abgestellt werden.
Viel mehr ist die Lebenserwartung selbst zu schätzen, wobei der Kunde durchaus optimistisch sein muss: Die älteste hierzulande lebende Frau ist 110 Jahre alt, der älteste Mann ebenfalls. Wer sicherstellen will, dass individuell gestaltete Renten immer bis zum Lebensende reichen, darf nur von den jährlichen Erträgen leben. Das bedeutet aber, dass zum Zeitpunkt des Todes Geld übrig ist, mit dem in einer Rentenversicherungslösung eine höhere monatliche Rente hätte erzielt werden können.
Fazit
Wer den Wunsch seiner Kunden nach einer verlässlichen Versorgung im Alter ernstnimmt, wird auch im aktuellen Marktumfeld bedarfsgerechte und kostengünstige Konzepte nur mit einer Rentenversicherung umsetzen können. Denn: Wer länger lebt, als vom Anbieter kalkuliert, profitiert vom Kollektiv.
Er erhält mehr Rentenzahlungen, als zu Beginn an Kapital eingesetzt wurde. Stirbt der Versicherte hingegen zeitig, ist für ihn im Unterschied zur gesetzlichen Rente bei passender Vertragsgestaltung das Geld nicht verloren.
Wenn die Versicherer zusätzlich mit Neuentwicklungen wie zum Beispiel der Fondsunterlegung im Rentenbezug oder mit erhöhten Renten bei Vorerkrankungen die Attraktivität der Rentenphase steigern, wird der Dino Rentenversicherung noch lange sehr gut weiterleben.
Über den Autoren
Carsten Mathé verantwortet den Bereich Produktmanagement Versicherungen beim Finanzdienstleister Plansecur aus Kassel.
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