Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen sieht Deutschland im Sinkflug. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 18.11.2016 um 09:41
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Deutschland ruht sich auf der schwarzen Null aus, anstatt schon heute Rücklagen zu bilden, um die steigenden Sozialleistungen von morgen zu finanzieren, meint Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen. Einstige Krisenländer in Europa würden inzwischen nachhaltiger wirtschaften als die Bundesrepublik.

Im Sozialversicherungssystem schlummerten „enorme Risiken“, die in den kommenden Jahren auf die Politik zukämen, so das Ergebnis der Generationenbilanz, die der Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen für die Stiftung Marktwirtschaft erstellt hat.

Demnach werde die Finanzlage ab dem Jahr 2020 kritisch, weil dann etliche Haushaltsrisiken zusammenkämen, für die die große Koalition verantwortlich seien, berichtet „Focus Online“. Die Finanzierungslücke werde dann bei 30 Milliarden Euro liegen. Vor allem das Rentenpaket und die Ausweitung der Gesundheits- und Pflegeausgaben schlagen demnach negativ zu Buche.

Anders als Deutschland habe die Mehrheit der EU-Staaten im Vergleich zum Vorjahr ihre Gesamtschulden verringert, heißt es weiter. Am besten stehen laut dem Bericht die Länder Dänemark, Lettland, Estland und, als Spitzenreiter, Kroatien da. Auch Portugal und Italien hätten diesbezüglich Fortschritte gemacht.

Die Stiftung Marktwirtschaft hebt entsprechend hervor, dass Deutschland im EU-Nachhaltigkeitsranking 2016 nur noch auf den 9. Platz liegt. Vor zwei Jahren rangierte die größte Volkswirtschaft der Europäischen Union noch auf dem 5. Rang.

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