- Von Redaktion
- 14.06.2016 um 07:44
Das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland liegt aktuell bei 64,2 Jahren, 2030 werden es voraussichtlich 65 Jahre sein. Eine tatsächliche Rente mit 67 gibt es hierzulande im Schnitt also gar nicht. Würden die Deutschen aber wirklich erst mit 67 Jahren in Rente gehen, könnte das Rentenniveau um 1,1 Prozentpunkte steigen.
Heute entspräche das rund 200 Euro bei einer durchschnittlichen Jahresrente. Mit 21 Prozent läge der Rentenbeitragssatz dabei 0,9 Prozentpunkte unter dem Niveau, das bei Fortschreibung der aktuellen Entwicklung erreicht würde.
Deutlich mehr Beschäftigte
Das zeigt eine Studie des Analysehauses Prognos im Auftrag des GDV. Untersucht haben die Forscher ausgewählte Szenarien zum künftigen Umgang mit Lebenserwartung, Lebensarbeitszeit und Renteneintritt im Hinblick auf die Stabilität der Altersvorsorge bis zum Jahr 2040.
Auch der Arbeitsmarkt würde danach dauerhaft von einer Rente mit 67 profitieren. Denn bei einer „Rente mit 67+“ gäbe es in Deutschland im Jahr 2040 insgesamt über 700.000 mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Weil der Zuschuss zur gesetzlichen Rente geringer ausfiele, könnten außerdem bis 2040 etwa 80 Milliarden Euro Steuergeld gespart werden.
„Wir sehen sehr deutlich, dass eine stetige Verlängerung der Lebensarbeitszeit wesentliche Vorteile mit sich bringt. Das Rentenniveau ist höher, die Beitragssätze niedriger – und auch für den Arbeitsmarkt und den Bundeshaushalt gibt es Entlastung“, sagt Oliver Ehrentraut, Leiter volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Grundsatzfragen bei Prognos.
Tatsächliche Rente mit 67 statt Rente mit 70
Dem pflichtet Alexander Erdland, Präsident des GDV, bei: „Wir brauchen keine Debatte über eine Rente mit 70. Wir sollten zunächst alles daran setzen, das gesetzliche Ziel von 67 Jahren auch real zu erreichen.“
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