- Von Lorenz Klein
- 07.06.2017 um 17:04
Ein großes Fragzeichen setzt Pimpertz auch an die Annahme der SPD, wonach Produktivitätsfortschritte durch die Digitalisierung der Arbeitswelt bei der Finanzierung der Renten helfen würden. Ob das klappt, sei fraglich, heißt es. „Denn entweder führt eine höhere Produktivität der Arbeitnehmer zu höheren Löhnen und über die Rentenanpassungsformel schließlich auch zu höheren Renten”, meint Pimpertz. „Oder die Früchte einer höheren Produktivität müssen vorher abgeschöpft werden, um sie direkt der Rentenkasse zukommen zu lassen.“
Letzteres sei über eine höhere Körperschafts- oder Einkommensteuer möglich. Diese Mittel stünden anschließend nicht mehr für Lohn- und Rentenerhöhungen zur Verfügung, folgert Pimpertz.
Jüngere Berufstätige könnten sich übervorteilt fühlen
Unter dem Strich sei das Rentenkonzept der SPD „offensichtlich von der Sorge geprägt“, dass die Zustimmung zur gesetzlichen Rentenversicherung dauerhaft nur gesichert werden könne, wenn deren Leistungsversprechen „hinreichend attraktiv“ sei, so die IW-Analyse.
Dabei dürfe man Pimpertz zufolge „nicht aus dem Blick verlieren“, dass die Akzeptanz der umlagefinanzierten Versicherung auch von der Zustimmung der Beitrags- und Steuerzahler abhänge. „Insbesondere jüngere Berufstätige, die durch den demografischen Wandel ohnehin besonders belastet werden, könnten sich übervorteilt fühlen“, resümiert der IW-Forscher.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren