Der Anteil der Berufstätigen, die über eine betriebliche Altersversorgung ihren Ruhestand absichern, ist je nach Bundesland sehr unterschiedlich. © dpa/picture alliance (Vorschaubild); Axa
  • Von Lorenz Klein
  • 01.06.2017 um 17:45
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:25 Min

Am 1. Juni hat der Bundestag den Weg zur Reform der Betriebsrente freigemacht. Für die Versicherer markiert das Datum eine Zäsur: Die Reform werde vor allem in Regionen Wirkung entfalten, in denen die Betriebsrente noch wenig verbreitet sei, prognostiziert die Axa in einer Studie. Unterdessen haben fünf Mitbewerber angekündigt, sich mit einer Kooperation für die neue Zeit zu wappnen. Weitere Stimmen von Marktbeobachtern lesen Sie hier.

Weiter hält es der Mercer-Partner für möglich, dass Erhöhung der Gehaltsgrenze im Fördermodell von 2.000 Euro auf 2.200 Euro pro Monat den Kreis der potenziell Begünstigten vergrößert.

Die erweiterte Weitergabe individuell eingesparter Sozialbeiträge sieht Oecking hingegen eher kritisch. Diese erhöhe zwar auf dem Papier die Attraktivität der Entgeltumwandlung, sie entziehe den Betriebspartnern „letztlich aber eine Verfügungsmasse“, findet der Berater. „Dies kann insofern nicht zufriedenstellen.“

Für konsequent hält Oecking hingegen die Tatsache, dass das Garantieverbot „trotz nachhaltiger Interventionen verschiedener Seiten“ unangetastet blieb. „Nur durch den Verzicht auf Garantien wird den durchführenden Einrichtungen ermöglicht, eine attraktive Kapitalanlagestrategie umzusetzen, die die Chance auf angemessene Renditen, unter anderem durch höhere Anteile am Produktivkapital, bietet“, lautet sein Kommentar.

Lob für Garantieverbot

Zudem lasse sich nur durch ein Verbot von Garantien die Konstruktion einer reinen Beitragszusage ohne Haftung des Arbeitgebers „konsequent und widerspruchsfrei“ umsetzen. „Letztlich wurde hier den Sorgen der Arbeitgeber Rechnung getragen, faktisch oder moralisch in Nachhaftung genommen zu werden, wenn eine durchführende Einrichtung zugesicherte Garantien am Ende doch nicht erfüllen kann“, so Oeckens Analyse.

„Ist das große Werk vollbracht?“, fragt der Mercer-Mann – und gibt die Antwort selbst: „Die Politik hat ihre Hausaufgaben gemacht. Aus ihrer Sicht ist das Thema erstmal vom Tisch.“

Das Sozialpartnermodell könnte für die nächsten Generationen die Altersversorgung erheblich verbessern, fährt der Berater fort. Dazu bedürfe es der Bereitschaft der Tarifpartner, die neuen Möglichkeiten „rasch und umfassend“ zu nutzen.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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