- Von Redaktion
- 18.02.2016 um 11:46
Der deutschen Rentenversicherung geht es gut wie lange nicht. Mit Einnahmen von rund 270 Milliarden Euro im vergangenen Jahr liegt das Niveau um rund 6 Milliarden Euro über dem von 2014. Kein Wunder, die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse steigt stetig an. Statistisch gesehen um knapp 19 Prozent auf derzeit 31,4 Millionen in den vergangenen zehn Jahren.
Und so trifft Alexander Gunkel, Mitglied der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), die positive Prognose, dass der derzeitige Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von 18,7 Prozent nach aktuellen Vorausberechnungen bis 2020 stabil bleiben wird. Für 2021 sei dann eine Anhebung des Beitragssatzes auf 19,3 Prozent zu erwarten und ab 2025 stiege das Beitragsniveau auf 20,5 Prozent an, erklärte der Experte auf der Veranstaltung „Zukunftsmarkt Altersvorsorge 2016“.
Rentenpaket kostet
Doch das vor zwei Jahren verabschiedete Rentenpaket kostet auch. Neueste Zahlen zeigen, dass die Rente für besonders langjährig Versicherte, kurz Rente mit 63 genannt, bis Ende Oktober 2015 schon von rund 427.000 in Anspruch genommen wurde. Im vergangenen Jahr verursachten die frühen Rentner 1,9 Milliarden Euro Kosten.
Zu den Ausgaben für die Mütterrente liegen keine neuen Zahlen vor. Allerdings ließen die ihnen zusätzlichen gutgeschriebenen Beitragszeiten das theoretische Renteneintrittsalter für Frauen von 64,2 auf 65,8 Jahre hochschnellen (ohne: 64,3).
Keine ausreichende Kompensation
Gunkel bekräftigte die wiederholt geäußerte Kritik, dass die Rentenversicherung für die zusätzlichen Ausgaben im Rahmen der „Mütterrente“ keine ausreichende Kompensation erhalte. Erst ab 2019 werde sich der Bund zwar an den Mehrausgaben durch einen höheren Bundeszuschuss beteiligen. Dies sei jedoch völlig unzureichend. Im Jahr 2022, wenn die zusätzlichen Zahlungen ihre volle Höhe von 2 Milliarden Euro erreicht haben, verblieben Mehrausgaben aufgrund der zusätzlichen „Mütterrenten“ von rund 6 Milliarden Euro.
Die zusätzlichen Ausgaben und die demografische Entwicklung dürften jedoch ein weiteres Absinken des Nettorentenniveaus nicht verhindern. Bis 2030 sinkt es von derzeit 48,1 Prozent auf geschätzte 44,3 Prozent.
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