- Von Redaktion
- 19.09.2016 um 08:49
Unternehmertun wird für Selbstständige heutzutage immer öfter nur zum vorübergehenden Zustand. Das zeigt eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM). Die Bonner Analysten untersuchten dafür die Erwerbsbiografien der Geburtsjahrgänge 1944 bis 1986. Danach macht knapp die Hälfte noch vor dem 45. Lebensjahr wieder Schluss mit der Selbstständigkeit.
Wechseln Frauen wieder ins Angestellten-Dasein hat das meist familiäre Gründe. Bei den Männern ist der Grund eher, dass die Selbstständigkeit nicht erfolgreich war. Schließlich sind die Männer danach oft arbeitslos oder fangen eine Ausbildung an.
Jeder fünfte Selbstständige hat laut IfM bereits mehrfach zwischen Selbstständigkeit und „anderen Erwerbszuständen“ wie Ausbildung, Angestelltenstatus und auch Arbeitslosigkeit gewechselt. Ein weiterer Trend: Unternehmertun geht heute schon für viele direkt nach der Ausbildung los. Bisher war es eher so, dass Leute sich aus einem Angestelltenverhältnis heraus selbstständig gemacht haben.
Dieses viele Hin- und Herwechseln hat aber auch Nachteile. Denn Statuswechsel und Phasen der Arbeitslosigkeit wirken sich nicht gerade positiv aufs Einkommen aus. Auch das Risiko, im Alter zu verarmen, könnte sich dadurch erhöhen, heißt es in der Studie.
Dafür hält das IfM Bonn aber eine Lösung bereit: Es sieht sie in der allgemeinen Rentenversicherungspflicht für Selbstständige, wie sie derzeit in allen politischen Fraktionen diskutiert wird. Doch sie hat ihren Preis: Eine wirkungsvolle Altersvorsorge ist mit hohen, kontinuierlichen Beiträgen verbunden. Diese würden gerade die gering verdienenden Selbstständigen überfordern und ihnen damit die wirtschaftliche Existenz entziehen.
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