- Von Lorenz Klein
- 07.03.2017 um 10:37
44 Prozent aller Frauen in Deutschland befürchten, dass sie nicht genug Geld für einen „angenehmen Lebensabend“ haben werden – dennoch legen nur 36 Prozent der Frauen Geld für das Alter zurück (siehe Grafik oben, zum Vergrößern hier klicken). Und nur jede vierte Frau hat dafür einen monatlichen Sparplan eingerichtet. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter 2.000 Deutschen durch das Marktforschungsunternehmen Yougov im Auftrag des Vermögensverwalters Scalable Capital.
Demnach glaubt die Mehrheit der Frauen im Gegensatz zu Männern, dass sie nicht über hinreichend Finanzwissen verfügt, um ihr Geld mit einem guten Gefühl anzulegen (siehe Grafik unten). Zudem geben 43 Prozent der weiblichen Befragten an, über nicht genügende finanzielle Mittel für eine Kapitalanlage zu verfügen, weitere 29 Prozent haben Angst vor zu hohen Verlusten.
Allerdings ist der Anteil der Männer, die sich vor Rückschlagen an den Kapitalmärkten fürchten mit 26 Prozent nur unwesentlich geringer. In Deutschland sind laut Yougov derzeit nur 17 Prozent der Befragten an Kapitalmärkten investiert, bei Frauen liegt dieser Anteil sogar nur bei elf Prozent.
Frauen bei der Geldanlage nicht vorsichtiger als Männer
„Unsere Ergebnisse widersprechen der gängigen Vorstellung, dass Frauen bei der Geldanlage vorsichtiger sind als Männer“, sagt Manuela Rabener von Scalable Capital. Die Gründe für das unterschiedliche Anlageverhalten von Männern und Frauen seien „vielmehr die ungleiche Vermögenssituation und mangelndes Selbstbewusstsein der Frauen“, so Rabener. „Ein Großteil der Frauen kann oder traut sich nicht, den Vermögensaufbau in die eigene Hand zu nehmen.“ Das habe „fatale Folgen“ für die finanzielle Absicherung im Alter, meint die Scalable-Mangerin – und übt Selbstkritik: „Als Finanzdienstleister müssen wir mit unseren Angeboten sehr viel stärker auf die Bedürfnisse der Frauen eingehen und ihnen die Ängste vor dem Kapitalmarkt nehmen.“
Damit die Befragten bereit wären, mehr Geld an den Kapitalmärkten zu investieren, sprechen sich 21 Prozent der Männer für eine kontinuierliche Portfolio- und Risikoüberwachung aus, Frauen bejahen dies nur zu 16 Prozent. Weitere 15 Prozent der Befragten geben an, sie hätten gerne „ein besseres Verständnis ihrer Verlustrisiken“ – und auch hier liegen die Männer mit 16 Prozent vor den Frauen, von denen 13 Prozent zustimmen. Jeweils 12 Prozent der Befragten hätten gerne mehr Transparenz in ihrem Portfolio und einen günstigeren Service.
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