- Von Karen Schmidt
- 05.01.2024 um 12:30
Die Kaufkraft der Renten in Deutschland unterscheidet sich je nach Region enorm. Bis zu 70 Prozent kann der Unterschied betragen, zeigt eine Studie des Forschungsinstituts Prognos im Auftrag des Branchenverbands GDV. So stehen Rentnerinnen und Rentnern im Eifelkreis Bitburg-Prüm preisbereinigt nur 856 Euro zur Verfügung. In der thüringischen Stadt Geraliegt die Rentenkaufkraft dagegen bei 1.437 Euro.
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„Was man sich im Alter leisten kann, hängt nicht nur von der Rentenhöhe ab, sondern auch dem Preisniveau am Wohnort. Beides haben wir in der Studie berücksichtigt“, sagt Prognos-Studienleiter Oliver Ehrentraut. Die Rentenkaufkraft zeige, wie viel der regionale Rentenzahlbetrag vor Ort wert sei. „Niedrige Preise werten die Rente auf – und umgekehrt.“
Vor allem an der Miete hängt es, dass die Kaufkraft so unterschiedlich ist – und damit auch der Wert der Rente. „Am härtesten trifft es diejenigen, bei denen niedrige Rentenansprüche und hohe Lebenshaltungskosten zusammenkommen“, so Ehrentraut.
Gesetzliche Rente allein reicht nicht
Für GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen unterstreicht die Studie die Notwendigkeit der betrieblichen und privaten Altersvorsorge. „Die Menschen brauchen ergänzende lebenslange Einkünfte, um im Alter gut leben zu können.“ Gerade diejenigen, die in einer teuren Region lebten, müssten in stärkerem Maße Eigenvorsorge betreiben, um sich später nicht zu sehr einschränken zu müssen. „Hohe Lebenshaltungskosten sind schon im Erwerbsleben für viele eine Belastung. Sie werden es aber erst recht im Alter“, warnt Asmussen.
Am ungünstigsten ist das Zusammenspiel aus regionaler Rentenhöhe und Kaufkraft deutschlandweit im Süden. Hinter dem Eifelkreis sind Garmisch-Patenkirchen, das Berchtesgadener Land sowie die Städte Regensburg und Freiburg mit je 862 Euro die Regionen mit der geringsten Kaufkraft.
An der Spitze stehen allesamt Kreise in den neuen Bundesländern. Hinter Gera rangieren Chemnitz (Kaufkraft: 1428 Euro) und Cottbus (Kaufkraft: 1425 Euro) auf den weiteren Plätzen. „Im Osten treffen höhere Renten auf niedrigere Lebenshaltungskosten“, sagt Ehrentraut. Auch ländliche und norddeutsche Regionen stellten häufig günstige Wohnregionen für Ältere dar.
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