Analyst Simon Landt von M.M. Warburg & CO spricht im Video über den Kaufzeitpunkt im Sparplan © Screenshot / Youtube
  • Von Andreas Harms
  • 22.08.2024 um 12:05
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Wer einen Sparplan in einen Investmentfonds (also auch ETF) einrichtet, steht vor der Frage, an welchem Tag im Monat er immer kaufen soll. Gibt es bei den einzelnen Tagen Unterschiede in Hinblick auf die Rendite? Ein Team der M.M. Warburg hat das durchgerechnet und kommt zu einem charmanten Ergebnis.

Wer als Altersvorsorge oder auch nur einfach so in Aktienfonds (ja, auch in Exchange Traded Funds, also ETFs) sparen möchte, tut das am einfachsten über einen Investment-Sparplan. Also Investmentfonds aussuchen – von mir aus auch einen ETF – und los geht es. Bei der Hausbank, bei einem Online-Broker, bei einer Direktbank – möglich ist so ein Sparplan bei allen (so weit wollen wir uns jetzt mal aus dem Fenster lehnen). Gut geeignete Häuser liefert diese Analyse.

Nur an welchem Tag im Monat soll das Geld in den Fonds fließen? Da wäre zum einen die psychologische Komponente: Sehr praktisch kann es sein, wenn das Geld gleich nach dem Gehaltstag wieder weg ist. Keine Gefahr, es zu schnell auszugeben.

Aber gibt es auch einen markttechnisch untermauerten besten Zeitpunkt für den Sparplan? Einen Tag im Monat, an dem die Kurse traditionell etwas tiefer stehen als an den anderen? Mit dieser Frage befasst sich der Analyst Simon Landt vom Private Asset Management bei M.M. Warburg & CO in einem Video auf Youtube (hier ist der Kanal).

Darin stellt er zunächst fest, dass die meisten Broker Termine zum Monatsbeginn, zur Monatsmitte und zum Monatsende anbieten. Landt und sein Team gingen darüber aber hinaus. Denn sie rechneten für jeden möglichen Kauftag im Monat die vergangenen Renditen über zehn Jahre durch. Als Aktienfonds nahmen sie den US-Aktienindex S&P 500. Der ist für Sparer natürlich nicht direkt als Anlage verfügbar. Aber in Deutschland sind mindestens 14 ETFs zugelassen, die den S&P 500 abbilden. Wobei wir diese Zahl schon bereinigt haben. Inklusive unterschiedlicher Anteilsklassen sind es sogar 24.

Das Ergebnis dürfte allerdings all jene enttäuschen, die jetzt auf den allerbesten Kauftag gehofft haben. Denn den gibt es nicht. „Wir konnten keine signifikanten Renditeunterschiede feststellen“, sagt Landt. Demnach ist es völlig egal, ob man zu Beginn, Mitte oder Ende des Monats kauft. Auch in Bezug auf die Wochentage gibt es keinen solchen Effekt.

Und da wir bei Pfefferminzia gern das Gute sehen wollen – hier ist es: Wer einen Sparplan einrichtet, kann zumindest beim Kauftermin nichts falsch machen. Er kann sich tatsächlich danach richten, was sich am besten anfühlt. Denn jeder Kauftag im Monat ist der richtige Kauftag.

Bei M.M. Warburg wundert man sich übrigens nicht über das Ergebnis. „Tatsächlich hätte uns ein gegenteiliges Ergebnis überrascht“, sagt Landt. Hätte es so einen besonderen Kauftag wirklich gegeben, würden Marktteilnehmer ihn zunehmend ausnutzen. Diese künstlich steigende Nachfrage würde den Effekt aufheben.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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