Sabine Zimmermann, Linksfraktion, spricht im Juni 2021 im Deutschen Bundestag. © picture alliance / Geisler-Fotopress
  • Von Lorenz Klein
  • 13.09.2022 um 12:06
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Rentner, die sich angesichts der Energiekrise um ihre Existenz sorgen, dürfte es wohl kaum trösten: Wie eine aktuelle Auswertung der Linken-Politikerin Sabine Zimmermann ergab, stiegen die Renten im vergangenen Jahrzehnt deutlich stärker als die Inflation. Dies sei jedoch kein politischer Verdienst, sondern „allein der starken Konjunktur geschuldet“, teilte Zimmermann mit.

Jene Rentnerinnen und Rentner, die sich derzeit fragen, wie sie die stark gestiegenen Energiepreise bezahlen sollen, dürfte die folgende Erkenntnis keinen Trost spenden – bemerkenswert ist sie trotzdem: Die Renten in Deutschland sind zwischen den Jahren 2010 und 2018 durchschnittlich stärker gestiegen als die Preise im gleichen Zeitraum.

Das ergaben Daten des Bundesarbeitsministeriums und der Rentenversicherung, die von der Sozialexpertin der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann, ausgewertet wurden. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hatte als erstes über die Auswertung berichtet. Demnach lag die durchschnittliche Rentenzahlung im Jahr 2018 bei 960 Euro im Monat, acht Jahre zuvor lag diese bei 740 Euro pro Monat – was einem Anstieg von 22,4 Prozent entspricht. Das Preisniveau legte laut Arbeitsministerium im gleichen Zeitraum um 11,4 Prozent zu.

Damit habe sich die negative Entwicklung aus den ersten zehn Jahren des Jahrhunderts umgekehrt, wie es hieß. So blieb der Anstieg der Durchschnittsrente zwischen 2000 und 2010 noch deutlich hinter der Inflation zurück – während die Renten damals lediglich um 6 Prozent zunahmen, lag die Teuerungsrate bei 16,6 Prozent.

Betrachtet man den gesamten Zeitraum von 2000 bis 2018, so zeigt die Auswertung, dass der durchschnittliche Rentenzahlbetrag um 30 Prozent zulegte, das Preisniveau um 29,9 Prozent – sprich: die Entwicklung erfolgte nahezu gleichauf.

Rentenanstieg „kein politischer Verdienst“

Linken-Politikerin Zimmermann betonte allerdings, dass dies „kein politischer Verdienst“ sei, sondern „allein der starken Konjunktur geschuldet“ sei. Es bestehe „definitiv kein Anlass für die Bundesregierung, sich auf den stärkeren Rentenerhöhungen der letzten Jahre auszuruhen“, teilte sie weiter mit.

Die gesetzliche Rente müsse gestärkt werden und das Rentenniveau auf 53 Prozent angehoben werden, forderte Zimmermann. Derzeit beträgt das Rentenniveau gut 48 Prozent.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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