- Von Andreas Harms
- 22.09.2023 um 10:45
Der Plan der Zurich Deutschland, ein Lebensversicherungspaket an die Run-off-Plattform Viridium zu verkaufen, scheint gefährdet. Wie der „Versicherungsmonitor“ zuerst berichtet (Bezahlschranke) und das „Handelsblatt“ weiter ausführt, hegt die Finanzaufsicht Bafin gegenüber dem Geschäft offenbar Bedenken. Das hat sie Viridium schon klargemacht.
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Vorgeschichte: Im Juni 2022 hatte die Zurich Gruppe Deutschland gemeldet, dass sie ihren Bestand an traditionellen Lebensversicherungen auf Viridium übertragen wolle. Von den insgesamt rund 3 Millionen Lebensversicherungsverträgen sollten etwa 720.000 traditionelle Policen zunächst in eine neu gegründete Gesellschaft übergehen. Unmittelbar danach sollte diese Lebensversicherungsgesellschaft an Viridium gehen, die sie in ihre Gruppe eingliedert.
Das Problem ist nun aber wohl der Viridium-Mehrheitseigentümer Cinven, den die Bafin kritisch sieht (weitere Anteile von Viridium liegen bei der Hannover Re und Generali). Cinven ist ein sogenanntes Beteiligungsunternehmen, ein Private-Equity-Investor.
Und er hatte im Zusammenhang mit seiner italienischen Lebensversicherungstochter Eurovita kein gutes Bild abgegeben. Als die unter dem Druck gesunkener Anleihekurse und verstärkt gekündigten Policen in finanzielle Schwierigkeiten geriet, schoss Cinven zwar 100 Millionen Euro an Kapital nach. Das reichte aber nicht, und der Investor weigerte sich trotz Aufforderung durch die italienische Aufsicht, mehr Geld nachzulegen. Nötig waren wohl insgesamt 250 Millionen Euro. Daraufhin wurde Eurovita zerlegt und an fünf andere Versicherer verteilt, unter anderem die Allianz.
Bei der Bafin hat das wohl einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Gegenüber dem „Handelsblatt“ erklärte ein Sprecher, dass bei Run-off-Prüfungen insbesondere die finanzielle Solidität des Erwerbers im Fokus stünde. Endgültig abgehakt ist die Sache wohl noch nicht, die Beteiligten wollen es weiter versuchen. Aber die Prüfung erweist sich als kompliziert und könnte noch dauern.
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