- Von Juliana Demski
- 23.11.2017 um 10:19
In Zukunft wird die deutsche Rentenkasse infolge des demografischen Wandels einiges wuppen müssen. Trotzdem geht es mit den Renten im kommenden Jahr erstmal bergauf: Die Beiträge sinken zum 1. Januar um 0,1 Punktpunkte auf 18,6 Prozent, zugleich erhalten die Rentner spürbar mehr Geld. Das hat das Bundeskabinett nun beschlossen.
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Zu verdanken ist dies der guten Konjunktur. Gesetzlich ist festgeschrieben, dass der Beitragssatz gesenkt werden muss, wenn die prognostizierte Rücklage der Rentenversicherung einen bestimmten Wert überschreitet. Das ist jetzt der Fall.
Wie spürbar wirken sich die Beschlüsse aus?
Bei einem Bruttoverdienst von 3.000 Euro monatlich führt die Beitragssatzsenkung wohl zu einer Entlastung von 1,50 Euro für die Arbeitnehmer. Aber auch Ruheständler selbst werden etwas merken: Die Renten dürften zum 1. Juli um rund 3 Prozent in Ost und West steigen. Wer nach 45 Jahren mit Durchschnittseinkommen auf 1.396 Euro Rente (West) oder 1.336 Euro (Ost) kommt, bekommt rund 42 beziehungsweise 40 Euro mehr im Monat.
Denkt man aber an die Zukunft, sieht es weniger rosig aus. Noch kann die Rentenkasse alles bezahlen. Laut Prognosen dürften 2021 die die Ausgaben die Einnahmen aber um 4,6 Milliarden Euro übersteigen. Dann wird der Steuerzahler für dieses Defizit aufkommen müssen.
Linken-Rentenexperte Matthias Birkwald ist deshalb weniger begeistert von den sinkenden Beiträgen:
„Ich fordere einen Verzicht auf jegliche Beitragssatzsenkungen, bis langfristig und verbindlich die Weichen für eine lebensstandardsichernde Rente gestellt werden“, so der Politiker.
Auch Sozialverbände und Gewerkschaften schließen sich dieser Meinung an. Der Sozialverband VDK mahnte, die Finanzspielräume sollten lieber für die Bekämpfung von Altersarmut genutzt werden. „Es geht um eine langfristige Sicherung der Rentenkassen“, sagte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher.
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