Mit Fondspolicen lassen sich nicht nur die Steuern auf Kapitalerträge optimieren. © picture alliance / Bildagentur-online/Blend Images | Blend Images/FS Property releaseoductions
  • Von Sabine Groth
  • 19.10.2020 um 09:08
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Was ist besser: Fonds oder Fondspolice? Eine klare Antwort darauf gibt es nicht. Steuerlich sind Fondspolicen jedoch im Vorteil – und für einige Zwecke sind sie einfach die bessere Wahl. Ein Überblick.

Über eine Billion Euro haben deutsche Anleger in Publikumsfonds investiert, so die Zahlen des Fondsverbands BVI. Für ihre Fondsanlage können Anleger nicht nur direkt Investmentfondsanteile kaufen, sondern auch den Umweg über eine Fondspolice wählen. Dieser Umweg ist zwar auf den ersten Blick mit Kosten für den Versicherungsmantel und Einschränkungen bei den Anlagemöglichkeiten verbunden, er kann sich aber dennoch lohnen. Denn die Policen weisen eine ganze Reihe an Vorteilen gegenüber der direkten Fondsanlage auf.

Zuallererst können Sparer mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung das nutzen, was nur Versicherer anbieten können: eine lebenslange Verrentung des Kapitals. Zwar rechnet sich diese nicht für Menschen, deren Gesundheitszustand kein langes Leben erwarten lässt – die meisten dürften bei Renteneintritt jedoch nur schwer abschätzen können, wie alt sie tatsächlich einmal werden. Das eigentliche Geschenk der Langlebigkeit kann aus finanzieller Sicht schnell ein Risiko darstellen, das die Verrentung absichert. Ein weiteres Plus: Das in der Police angesparte Vermögen geht komplett, ohne dass der Fiskus irgendetwas abzieht, in die Verrentung. Somit sind die Erträge in der Ansparphase komplett steuerfrei. Lediglich die Erträge in der Rentenphase müssen dann (Ertragsanteil) versteuert werden.

Keine Steuer in der Ansparphase

Damit sind wir bei dem wohl argumentativ stärksten Vorteil der Fondspolicen gegenüber der Direktanlage: die vorteilhafte Besteuerung. Während bei Fonds Jahr für Jahr eine Vorabpauschale anfällt, sind Fondspolicen in der Anspar- oder Aufschubphase komplett steuerfrei. Auch wenn Kapital in andere Fonds umgeschichtet wird, müssen die realisierten Kursgewinne – anders als bei der Direktanlage – erst einmal nicht versteuert werden. Solche Fondswechsel sind bei vielen modernen Versicherungen umsonst, sodass zusätzliche Wiederanlagekosten entfallen. Es bleibt mehr Geld investiert, und der Zinseszinseffekt kann seine Stärke voll ausspielen. Je länger der Zeitraum, desto stärker der Effekt.

Auch bei Kapitalauszahlungen sind die Fondspolicen-Inhaber im Vorteil. Statt Abgeltungssteuer auf den Kurszuwachs müssen sie nach dem Halbeinkünfteverfahren nur die Hälfte der Erträge mit dem persönlichen Steuersatz versteuern, soweit sie die 12/62-Regeln einhalten. Berücksichtigt wird dabei zudem die Teilfreistellung von 15 Prozent, die für Erträge und Kursgewinne aller Fonds in Fondspolicen gilt. Aktienfonds in der Direktanlage genießen zwar sogar eine Teilfreistellung von 30 Prozent, Renten- oder Geldmarktfonds aber gar keine.

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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