Junge Frau in Paris: Immobilien kosten dort sogar im Schnitt noch mehr als in München © Daria Obymaha / Pixabay
  • Von Andreas Harms
  • 25.10.2022 um 12:28
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In Deutschland, Frankreich und Belgien zogen die Zinsen für Immobilienkredite in diesem Jahr unterschiedlich stark an. Eine Studie zeigt jetzt, wie sich das auf die dortigen Immobilienmärkte auswirkt.

Die Zinsen für Baufinanzierung sind in Deutschland stärker gestiegen als in den zwei Nachbarländern Belgien und Frankreich. Das führt dazu, dass hierzulande die Immobilienpreise auch stärker einbrechen als eben dort. Das zeigt der „Housing Market Report“ des Immobilienunternehmens Aviv Group, zu dem auch das Portal Immowelt.de gehört.

Demnach ging es in Deutschland für Immobilienkredite mit 20 Jahren Zinsbindung von 1,5 Prozent zum Jahresbeginn auf 3,8 Prozent im Oktober hinauf. In Belgien war es schon sichtlich weniger, von 1,4 auf 3,0 Prozent. Und Frankreich kommt regelrecht moderat daher, von 1,0 auf 1,9 Prozent. Die Erklärung: Es gibt dort einen Deckel für Immobilienkredite, den die französische Zentralbank festlegt. Er ist an die durchschnittlich im Vorquartal gezahlten Zinsen gekoppelt und kann deshalb nicht so schnell steigen wie etwa in Deutschland.

Deutschland

Die unterschiedlichen Zinsen führen auch zu unterschiedlichen Tendenzen auf den Immobilienmärkten. So beobachten die Analysten, dass die Preise in Deutschland im dritten Quartal bereits auf breiter Front gefallen, im Gesamtdurchschnitt um 1,3 Prozent. Von den 14 großen Städten ging es nur noch in Dresden weiter aufwärts, und zwar um 3,3 Prozent.

Die teuerste Stadt, München, ließ mit minus 2,4 Prozent schon sichtlich Luft ab. Der Quadratmeter kostet dort im Schnitt jetzt noch 9.221 Euro. Prozentual am stärksten ging es in Hannover und Essen mit jeweils minus 3,7 Prozent abwärts. Wobei Essen mit 2.872 Euro je Quadratmeter ohnehin schon eher am unteren Ende der Preisspanne zu finden ist. Nur Leipzig (2.642 Euro) und Dortmund (2.857 Euro) liegen noch tiefer.

Frankreich

In Frankreich hingegen – wie die Zinsen schon andeuten – bleibt alles noch recht stabil. Von den beobachteten elf Städten verlor nur Paris ein wenig, um 0,2 Prozent auf nach wie vor enorme 10.401 Euro je Quadratmeter. Über 1.000 Euro mehr als in München. Kräftig aufwärts ging es hingegen in Montpellier (plus 3,7 Prozent auf 3.686 Euro) und Marseille (plus 3,5 Prozent auf 3.779 Euro).

Belgien

Ähnliches in Belgien: Obwohl die Zinsen dort relativ kräftig gestiegen sind, zogen auch die Immobilienpreise vorerst weiter an. Im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt um satte 5,8 Prozent. Erklären lässt sich das eventuell damit, dass das allgemeine Niveau viel niedriger liegt als in Frankreich und Deutschland. Nur in Brügge notiert der Quadratmeterpreis über 4.000 Euro, nämlich bei 4.185 Euro. Und mit Gent, Brüssel und Leuven knacken nur drei weitere Städte die Marke von 3.000 Euro.

Von zwölf in der Studie enthaltenen Städten fielen die Preise nur in Namur – um 1,5 Prozent auf 2.437 Euro je Quadratmeter. Prozentual am stärksten aufwärts ging es hingegen im bereits erwähnten Brügge, mit plus 3,8 Prozent.

Den kompletten Bericht (nur in englischer Sprache) können Sie hier herunterladen.

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Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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