Alter Mann mit Gehstock: Die Furcht vor Alterarmut wächst © Chräcker Heller / Pixabay
  • Von Andreas Harms
  • 10.05.2022 um 12:45
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Ein großer Teil der Deutschen macht sich Sorgen, später nicht genug Geld zum Leben zu haben. Eine Umfrage zeigt nun, wie groß der Anteil ist und welche Kriterien eine private Altersvorsorge erfüllen sollte. Und was man daraus schließen kann.

Mitten in der Diskussion um die Zukunft des Rentensystems wächst die Sorge davor, im Alter arm zu sein. So ermittelte das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (Diva) im Rahmen seiner Altersvorsorge-Befragung, dass sich die Mehrheit der Bürger (60 Prozent) vor Altersarmut fürchtet.

Den wissenschaftlichen Leiter des Diva, Michael Heuser, überrascht das offenbar nicht: „Zwar kommen wissenschaftliche Prognosen zu dem Ergebnis, dass der Anteil der armutsgefährdeten älteren Menschen in Deutschland auch langfristig nicht über 15 Prozent liegen wird. Doch viele denken bei ihrer Altersvorsorge allein an die gesetzliche Rente, und die wird in der Tat kaum mehr reichen.“

Die Menschen müssten ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, welche zusätzlichen Einnahmen im Alter zur Verfügung stehen können, beispielsweise aus privat abgeschlossenen Renten oder aus Erbschaften. „Zudem fallen einige Ausgaben im Alter weg. Es ist wichtig, dass das Projekt ‚säulenübergreifende Renteninformation‘ endlich in der Breite eingeführt wird“, so Heuser.

Dabei ist diese Sorge bei Frauen mit 66,2 Prozent stärker ausgeprägt als bei Männern (53,9 Prozent). Auch das liegt für Heuser irgendwie auf der Hand: „Die Diskrepanz ist plausibel. Denn Frauen erhalten aufgrund anderer Erwerbsbiografien im Schnitt zirka 30 Prozent weniger monatliche staatliche Rente. Zudem ist ihr Vorsorgebedarf auch wegen ihrer drei bis fünf Jahre höheren Lebenserwartung größer als bei Männern.“

Was sich die Menschen bei einer privaten Altersvorsorge wünschen
Was sich die Menschen bei einer privaten Altersvorsorge wünschen

Fragt man danach, was bei der privaten Vorsorge sehr wichtig oder wichtig ist, nennen jeweils knapp 80 Prozent: garantierte Leistungen und staatliche Förderung. Und welcher Zuschuss darf es sein? Stellt man die Befragten vor die Wahl zwischen Steuervorteilen und direkten Zulagen wie zum Beispiel in der Riester-Rente, ist über die Hälfte für Zulagen, rund 20 Prozent mögen lieber Steuervorteile.

Helge Lach, Vorsitzender des BDV Bundesverbands Deutscher Vermögensberater, folgert daraus: „Die Ergebnisse zeigen erneut, dass die Idee des Riester-Sparens mit Zulagen bei den Menschen ankommt. Viele sind nicht steuerpflichtig, könnten nichts geltend machen und würden somit von einer steuerlichen Förderung gar nicht profitieren. Die hartnäckige Forderung an die Politik, endlich das Riester-Sparen zu reformieren, ist deshalb richtig.“

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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