Einkaufen im Supermarkt, die hohe Inflation macht das für mehr Menschen zum schwierigen Unterfangen © picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON
  • Von Andreas Harms
  • 04.04.2022 um 10:23
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Der Inflationsschub in den vergangenen Monaten kommt direkt in den Portemonnaies der Menschen an. Jetzt melden deutlich mehr von ihnen, dass es monatlich richtig eng wird.

Essen, trinken, wohnen, zur Arbeit fahren, um mehr geht es erst einmal gar nicht. Doch auch dafür haben Millionen Deutsche offenbar jetzt schon nicht mehr genug Geld. So kann laut einer Umfrage der Postbank jeder siebente Deutsche (15 Prozent) wegen stark gestiegener Preise kaum noch seine Ausgaben decken. Das wären also rund 10,4 Millionen Menschen – fast 3 Millionen mehr als noch im Januar.

Vor einigen Tagen meldete das Statistische Bundesamt, dass die Inflationsrate in Deutschland im März bei voraussichtlich 7,3 Prozent gelegen hat. Das ist der höchste Stand seit über 40 Jahren und vorläufiger Höhepunkt einer schon Monate dauernden Phase mit steigenden Preisen.

Dabei treffen sie – erwartungsgemäß – vor allem jene mit eher niedrigen Einkommen. So fühlt sich fast jeder vierte Befragte (24 Prozent) mit weniger als 2.500 Euro monatlichem Einkommen in seiner Existenz bedroht. Im Januar waren es noch 17 Prozent.

Zwei von drei Befragten ziehen bereits Konsequenzen und senken ihre monatlichen Ausgaben. 8 Prozent haben das schon so weit getan, wie sie können. Insgesamt beunruhigen die stark gestiegenen Preise die Menschen, wie die folgende Grafik zeigt:

Umfrage zur Inflation (Quelle: Postbank)

„Die Einkommen können mit der allgemeinen Teuerung kaum Schritt halten. Während die Löhne und Gehälter in Deutschland im Vorjahresvergleich zuletzt um 3,6 Prozent gestiegen sind, erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 7,3 Prozent. Vom Realeinkommensverlust sind auch Haushalte mit einem mittleren Einkommen betroffen“, kommentiert Marco Bargel, Kapitalmarktstratege der Postbank.

Zwar will die Regierung die Menschen inzwischen entlasten. 300 Euro soll es einmalig über die Einkommensteuer geben, und die Energiesteuer auf Benzin und Diesel soll drei Monate lang sinken. Für Geringverdiener gibt es einen Zuschuss zu den Heizkosten. Doch 61 Prozent der Befragten finden, dass das nicht reicht. Nur 16 Prozent halten es für angemessen. 6 Prozent finden es gar zu viel und 5 Prozent halten es sogar für völlig überflüssig.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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