- Von Manila Klafack
- 18.06.2018 um 12:36
Zwischen 184.000 und 494.000 Personen in Deutschland leben vermutlich unter dem Existenzminimum von monatlich 750 Euro und damit in verdeckter Armut. Vor allem Erwerbsminderungsrentner sind davon betroffen, meint Verteilungsforscherin Irene Becker, die die Zahlen für die Online-Ausgabe der Welt ermittelt hat.

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Die neue Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, kritisierte in dem Welt-Bericht, dass die Erwerbsminderungsrenten deutlich zu niedrig seien. „Es ist ein Skandal, dass Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft nicht mehr arbeiten können, in vielen Fällen direkt in die Armut rutschen.“
Bentele fordert, dass unter anderem die bestehenden Strafabschläge auf die Rente von Erwerbsminderungsrentnern abgeschafft werden müssen. Berufstätige, die krankheitsbedingt vor Erreichen des Regelrentenalters aus dem Berufsleben ausscheiden, erhalten aktuell bis zu 10,8 Prozent weniger Rente.
Das Bundesarbeits- und Sozialministerium erklärte dagegen laut Welt, der Durchschnitt der Erwerbsminderungsrenten hätte im vergangenen Jahr das Niveau der Jahrtausendwende wieder erreicht. Zwischendurch sei es deutlich darunter gesunken. Diese Entwicklung zeige die „spürbaren Verbesserungen für die mehr als 170.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die jährlich eine Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit in Anspruch nehmen müssen“, wird das Ministerium in der Welt zitiert.

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