- Von Lorenz Klein
- 18.02.2019 um 11:53
„Rente basiert auf dem System Gerechtigkeit, Fürsorge auf dem Prinzip Barmherzigkeit. Man soll nicht nach Barmherzigkeit rufen, wenn Gerechtigkeit gefordert ist“ – mit diesen Worten hat sich der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU) gegen das Grundrentenkonzept von SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil positioniert. Denn gerecht sei das nun vorgeschlagene System eben nicht, wird Blüm bei Focus Online zitiert.
FDP legt Gegenvorschlag zu Heils Grundrente vor
3,2 Millionen Menschen bekommen keine Aufstockung
Kein Anspruch nach 34 Jahren Arbeit
Mindestens 900 Euro sollen Rentner künftig nach Heils Vorstellung bekommen, wenn sie wenigstens 35 Jahre gearbeitet haben. Diese Vorgabe ist der erste von drei Gründe, warum Blüm die Grundrente ablehnt. „Wer 34 Jahre Beiträge eingezahlt hat, geht leer aus“, kritisiert der ehemalige Minister. So entscheide ein Monat mehr oder weniger Arbeit über 500 Euro im Monat.
Vollzeit-Beschäftigte im Nachteil
Grund zwei: Wer 35 Jahre lang Teilzeit gearbeitet hat, hat rechnerisch weniger Arbeitsstunden geleistet, als jemand, der 30 Jahre Vollzeit gearbeitet hat. „Dennoch bekommt der Teilzeitarbeiter den Staatsbonus, der Vollzeitbeschäftigte nicht“, moniert Blüm.
Fehlende Bedürftigkeitsprüfung „ungerecht“
Zudem ist Blüm die nicht vorgesehene Bedürftigkeitsprüfung ein Dorn im Auge: Die Aufstockung der Rente ohne Bedürftigkeitsprüfung schaffe „ein System voller Ungerechtigkeit“, heißt es dem Bericht zufolge. „Der Millionär wird gefördert, die Putzfrau nicht!“, ärgert sich Blüm. So sei der Rentner, der sich 900 Euro redlich erarbeitet habe, „der Dumme in diesem System“.
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