- Von Andreas Harms
- 27.01.2025 um 16:39
Wobei Finanzwende Recherche Fahrzeuge als Anlageklasse wertet und mit hinzuzählt. Da Autos in diesen Preisklassen aber grundsätzlich nur an Wert verlieren, drückt allein dieser Umstand die Rendite ungemein. Das kann man vielleicht als Sitzfindigkeit oder gar Fehler abtun. Anders herum betrachtet, wären die durchschnittlichen Vermögen ohne Autos jedoch noch geringer als ohnehin schon. Und so teilen sich die Vermögen auf:
- 43 Prozent Fahrzeuge
- 17 Prozent Versicherungen
- 11 Prozent Spareinlagen
- 10 Prozent Bausparverträge
- 9 Prozent Sichteinlagen („Girokontoguthaben“)
Es liegt auf der Hand, dass vermögensarme Menschen ihre übrigen Anlagen nicht sonderlich risikofreudig unterbringen (können). Es sind schließlich Notgroschen, die kann man nicht einfach in eine Aktienanlage stecken und zwischenzeitliche Kursverluste aussitzen. Ebenso ist es für Menschen mit geringem Vermögen und Einkommen schwierig bis unmöglich, eigene vier Wände zu finanzieren. Kredite werden teurer, je finanzschwächer man als Kunde daherkommt. Und manches kostenlose Girokonto bekommt man erst ab einem bestimmten monatlichen Gehaltseingang.
Inklusive Schulden sinkt die Rendite unter null
Das alles lässt die durchschnittliche Rendite im unteren Vermögensbereich auf lediglich 1,9 Prozent schrumpfen. Berücksichtigt man zusätzlich die Schulden, bleibt insgesamt ein Verlust von 1,3 Prozent.
Wer hingegen mehr hat, kann auch über die Notgroschen hinaus Geld anlegen. Und dabei Risiken eingehen. Außerdem fällt der Verlustbringer Auto relativ weniger ins Gewicht, und die deutlich wertstabileren Immobilien rücken in den Mittelpunkt. Damit beträgt die durchschnittliche gemessene Rendite in der Vermögensmitte immerhin 5,9 Prozent.
Und so teilen sich dort die Vermögen auf:
- 65 Prozent Wohneigentum
- 7 Prozent Immobilien als Geldanlage
- 6 Prozent Versicherungen
- 6 Prozent Fahrzeuge
- 4 Prozent Spareinlagen
Lässt sich das Problem lösen? Nicht so einfach, schließlich handelt es sich hierbei um strukturelle Umstände. Immerhin weist Finanzwende Recherche auf die enormen Preisunterschiede bei grundlegenden Finanzprodukten hin. Einige zeigt die folgende Grafik.
Außerdem betonen die Analysten die wichtige Rolle des Sozialstaats, zum Beispiel mit der gesetzlichen Rente. Denn was die Analyse außerdem ergab: Die Vermögensungleichheit sinkt um ein gutes Stück, sobald man die gesetzlichen Rentenansprüche mit einfließen lässt.
Die komplette Studie können Sie hier herunterladen.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren