- Von Redaktion
- 20.01.2017 um 12:30
Im Jahr 2016 stiegen die Geldvermögensbestände der Deutschen um rund 230 Milliarden Euro auf 5,7 Billionen Euro. Diese Entwicklung lässt sich auf den wachsenden Sparfleiß der Bundesbürger zurückführen – aber: Sie sparen falsch, zeigen Berechnungen der DZ Bank. Die Direktanlage in Aktien, mit der im Gegensatz zu verzinsten Geldanlagen noch gute Erträge zu erwirtschaften sind, beträgt gerade einmal 7 Prozent des privaten Geldvermögens, berichtet das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA). Weitere 10 Prozent stecken in Investmentfonds.
Ein immer größerer Teil freiwerdender und neuer Anlagemittel wandert in Sichteinlagen und andere Geldkonten. Mittlerweile sind, so die DZ Bank, 56,7 Prozent aller Bankeinlagen und 23,6 Prozent des privaten Geldvermögens in täglich fälligen Anlagen geparkt, berichtet das DIA.
Wenigstens nimmt die Niedrigzinsphase den Deutschen nicht den Mut zum Sparen: So stieg die Sparquote sogar von 9,7 auf 9,8 Prozent. Die DZ Bank vermutet zudem, dass die nominal verfügbaren Einkommen um 2,5 Prozentpunkte gestiegen sind.
Im nächsten Jahr könnte sich hier aber etwas ändern, so das Geldinstitut. Denn es geht davon aus, dass die Inflation, die im vergangenen Jahr mit 0,3 Prozent kaum merklich war, 2017 auf rund 1,5 Prozent steigen dürfte.
Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ Bank, rechnet aber damit, dass die Sparquote aufgrund der deutlichen Konsumfreude der Deutschen nicht weiter steigt. „Allerdings sollte ein größerer Teil der Ersparnis in die Sachvermögensbildung fließen. Darauf deuten stark gestiegene Wohnungsbaugenehmigungen hin. Dafür dürfte die Geldvermögensbildung langsamer wachsen – um rund 1,5 Prozent auf 196 Milliarden Euro“, heißt es auf seinem Blog.
Schlussendlich rechnet die DZ Bank damit, dass die Vermögensbestände der Deutschen zwar weiter steigen, dass es aber dieses Jahr langsamer vonstattengeht: nämlich bis zum Ende 2017 auf insgesamt 6,0 Billionen Euro.
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