Michael Arpe ist Gründungsmitglied des Hanseatischen Anleger-Clubs. © HAC
  • Von Redaktion
  • 04.03.2015 um 14:49
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Der Kauf und Verkauf von Fonds wird zunehmend kostengünstig. Aber nur vordergründig, meint Michael Arpe, Gründungsmitglied des Hanseatischen Anleger-Clubs. Übersehen werden oft die Tücken dieser No-Load-Fonds und die langfristigen Folgen für Anleger ohne Berater.

Absurdes Verhalten der Deutschen

Der weitaus gravierendste Nachteil aber ist, dass der Anleger mit der Frage, welche Fonds für seine Persönlichkeit und seine Risikotoleranz, seine Lebenssituation und sein Anlageziel am geeignetsten sind, überfordert ist. In der Regel hat er weder die Ausbildung, die richtige Selbsteinschätzung noch ausreichend Zeit, um eine ausgewogene Vermögensallokation zu entwickeln und zu betreuen.

Anbieter kostengünstiger Fonds delegieren also die Aufgabe eines qualifizierten Beraters zurück an den Anleger, was absurd ist: Kein Anwalt delegiert die Prozessführung an seinen Mandanten zurück und kein Architekt lässt die Statik von seinem Bauherrn berechnen. Aber warum nur nehmen Menschen Fachärzte, Architekten und Steuerberater in Anspruch, weigern sich aber, für Finanzberatung zu bezahlen? Vielleicht weil man ihnen ständig einredet, die Kosten wären die Ursache für eine gute oder schlechte Geldanlage?

Fazit

Wenn zwei gleichgeartete Anlagen zur Auswahl stehen, ist es natürlich immer sinnvoll, die kostengünstigere zu wählen. Noch besser ist es allerdings, einen unabhängigen und qualifizierten Berater zu nutzen, der das Anlegerziel im Fokus hat und dem Beratenden dabei hilft, die psychologischen Fallen, die die Geldanlage bereithält, zu umgehen. Denn diese sind die wahren Gründe für schlechte Ergebnisse, nicht die Kosten.

Insofern kann man die Anbieter von Nulltarifen sogar kritisieren: Sie leben davon, den Anleger mit einer Entscheidung allein zu lassen, die er in der Regel nicht qualifiziert treffen kann. Da hilft dann auch die Haftungsfreistellung im Kleingedruckten nicht. Auch Dinge nicht zu sagen, kann eine Lüge sein.

Über den Autoren: Michael Arpe (52) ist einer von zwei Gründungsmitgliedern des Hanseatischen Anleger-Clubs (HAC), der rund 3.000 Privatanleger in ganz Deutschland betreut und den er seit 1996 leitet. Davor war der gebürtige Hamburger zehn Jahre lang Teilhaber einer Unternehmensberatung für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Der Leiter des Clubs, der auch als Fondsmanager aktiv ist, ist begeisterter HSV-Fan, Harley-Fahrer und Vater einer Tochter.

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