- Von Juliana Demski
- 04.10.2019 um 15:20
Beim Thema Niedrigzinsen ist noch lange kein Ende in Sicht. Und weil Investoren verzweifelt nach Rendite suchen, steigen gleichzeitig die Preise von Anlagen wie Immobilien und Aktien stark. Anleger stellt das vielfach vor die Frage, wie sie heute am besten anlegen sollten. Finanzexperte Rolf Tilmes vom Finanzplanernetzwerk Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB) will mit einer Checkliste für bessere Orientierung sorgen.
„Anleger sollten in diesem neuen Paradigma einige Dinge beachten“, so Tilmes. Und so sehen seine Tipps aus:
- Die eigene Risikoeinstellung sollten Anleger kritisch hinterfragen. Dies sei der erste Schritt zum individuell passenden Depot.
- Wegen der Negativzinsen seien renditeträchtige Anlagen wie Aktien die einzig richtige Wahl. Hier gebe es zwar Schwankungen, langfristig ginge deren Verlustwahrscheinlichkeit aber gegen Null. Wer langfristig anlegen wolle, brauche auch mehr Aktien im Depot, so Tilmes. Seine Faustformel: „100 abzüglich Lebensalter“. Wer 30 Jahre alt sei, könne ruhig zu 70 Prozent auf Aktien setzen.
- Vielseitigkeit ist gefragt: Tilmes rät jedem Anleger dazu, nicht nur auf eine Anlageklasse zu setzen. So sollten Anleger heute neben sicheren Staatsanleihen auch andere Anleihearten, Aktien oder beispielweise Gold beim Portfolioaufbau berücksichtigen, so der Experte.
- Keine Panik: Kurzfristige Schwankungen dürften nicht zu Angst und panikartigen Reaktionen führen. Prozyklisches Verhalten koste Anleger nachweislich viel Rendite. Tilmes’ Tipp: „Bleiben Sie stattdessen bei Ihrer strategischen Allokation.“
- Hände weg von Trends: Laut Tilmes sind diese meist schon wieder vorbei, wenn man von ihnen erfährt. Stattdessen sollten langfristige Ziele im Vordergrund stehen.
- Zu guter Letzt rät der Finanzprofi dazu, stets das Portfolio im Auge zu haben und zu überprüfen. Veränderungen am Kapitalmarkt seien häufig. Das müsse stets beachtet werden.
„All das umzusetzen, ist nicht so einfach wie es klingen mag“, gibt Finanzexperte Tilmes zu bedenken. „Vor allem, da es dafür nicht nur Disziplin und Durchhaltevermögen braucht, sondern auch enormes Finanzwissen.“
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